EMS Microstudios werden in den Innenstädten immer präsenter. Und vielleicht wird sich der ein oder andere Fitnessstudiobetreiber über den Erfolg des Models wundern.
Nicht so Frank Hassler. Denn der traditionelle Studiobetreiber ist selbst EMS Anbieter der ersten Stunde. Als „ein Kind zweier Welten“ weiß Hassler ob der großen Zahlungsbereitschaften mit EMS, wenn es um ein effizientes und zeitsparendes Personal Training geht. Nach 8 Jahren bei einem stark wachsenden EMS-Konzept war für Hassler klar, dass er die Vorteile „beider Welten“ für sich nutzen wollte. Seit einem Jahr betreibt er unter dem Markennamen bodyloft ein eigenes EMS-Studio als Shop-in-Shop in seinem traditionellen Studio. Und das mit Erfolg! Schon jetzt ist ein zweiter Shop-in-Shop für Ende dieses Jahres geplant.
Das klassische Studio Hasslers, das easy Fit in Schwenningen, ist für ein „Premium Discount Gym“ recht gut ausgestattet und attraktiv positioniert. Auf den Preis- und Leistungskampf allein will sich der Inhaber jedoch nicht verlassen. Er findet, dass „mehr geht“. Seit Ende 2016 verbindet er sein Angebot zusätzlich mit der Option eines separaten EMS-Personal-Trainings für seine Kunden. Neben dem klassischen Studio easy Fit steht den Kunden nun zusätzlich auch das bodyloft EMS-Studio zur Verfügung. Dieses bietet das hocheffektive EMS Personal Training zum marktüblichen Preis. EMS-typisch wird einmal pro Woche 20 Minuten trainiert.
Was bei einem Besuch tatsächlich nicht auffällt, ist, dass hier ein und derselbe Anbieter dahinter stecken soll. Denn bodyloft gibt sich in Sachen Werbung und Design ganz anders als das günstigere easy Fit. Der Kunde hat es mit dem look and feel zweier komplett separater Firmen zu tun. Das zeigt sich schon am Eingang des EMS Studios, am eigenen Branding, deutlich edleren, eleganteren Ambiente. Wie bei EMS üblich gibt es immer feste Termine. Die bodyloft Kundschaft erhält spezielle Mitgliederausweise, mit denen man ebenso ins klassische Studio easy Fit gelangt, wenn man möchte. Tatsächlich sind in der bodyloft Mitgliedschaft alle Leistungen des easy Fit, wie Kurse, Getränke, Sauna, enthalten. Das, so Hassler, finde man sonst nirgends im EMS Bereich: „Der bodyloft Kunde hat alles!“
Den Einwand, EMS und das klassische Studio könnten sich gegenseitig Kunden abgreifen, findet der Betreiber unbegründet. Er sieht es umgekehrt so, dass sich beide Konzepte ergänzen: „Ziel ist es, dass wir unsere Leute aus dem easy Fit in die bodyloft bekommen. Dort zahlen sie höhere Beiträge für das hocheffiziente Personal-Training mit EMS. Durch feste Termine und persönliche Betreuung sorgt es für eine verbesserte Kundenbindung. Im Prinzip sind die EMS Kunden dann Mitglieder in beiden Studios – im klassischen Gym und beim EMS!“ Hassler zufolge gehen die klassischen Kunden nicht an das EMS Studio verloren, denn sobald der Kunde das EMS kündigt, reaktiviere sich automatisch der ursprüngliche Vertrag im klassischen Studio: „Die alten Kunden bekommen einen neuen Vertrag mit bodyloft. Da der ‚alte‘ Vertrag bei den ‚Aufstockern‘ nur ruht, und später weiterläuft, gibt es auch keine Abwanderung an das EMS Konzept. Wenn der Kunde kein EMS mehr machen möchte, verlieren wir ihn nicht – denn er rutscht in den easy Fit Vertrag zurück.„
Der Shop-in-Shop bietet Hasslers zufolge Alleinstellungsmerkmale in zwei Richtungen. Einerseits hebe sich das Konzept von den klassischen Studios ab, indem es mit dem traditionellen Kunden auch eine effektivere Personal Trainings Alternative biete. Andererseits bieten sich dem typischen EMS Kunden klare Vorteile gegenüber reinen EMS-Boutiquen. Denn bei einem vergleichbaren Preis gibt es zusätzlich ein vollwertiges Fitnessstudio mit allen Extras, das zur Nutzung einlädt.
Der bodyloft Shop-in-Shop besteht seit Ende 2016. Im Dezember 2017 soll nun der zweite bodyloft ein weiteres Studio ergänzen. Ca 75% der bodyloft Kunden stammen aus dem bestehenden Fitnessstudio easy Fit, die restlichen 25% sind neue, externe bodyloft Kunden. Hassler erreichte den Break-Even des bodyloft nach 6 Monaten.