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Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS-Training) ist mehr als nur ein Trend – es ist eine revolutionäre Technologie, die medizinischen, sportlichen und gewerblichen Einrichtungen die Möglichkeit bietet, ihren Kunden und Patienten effektive und zeitsparende Optionen für Training, Prävention und Therapie zu bieten.

Wir verstehen die besonderen Anforderungen, die der Einsatz von EMS-Technologie mit sich bringt, und unterstützen Betreiber von EMS-Studios, Physiotherapiepraxen, Rehabilitationszentren und Wellness-Einrichtungen dabei, ihre Angebote optimal zu gestalten.

Erfahren Sie alles, was Sie als Betreiber wissen müssen, um EMS-Training erfolgreich in Ihrer Einrichtung einzusetzen. Unsere Plattform bietet Ihnen einen umfassenden Überblick über eine zukunftsweisende Technologie, die den Gesundheitsmarkt nachhaltig prägt.

Unsere Lösungen verbinden innovative Technologie mit bewährter Expertise, um sicherzustellen, dass Sie Ihre Ziele erreichen – sei es die Steigerung von Umsätzen, die Verbesserung der Trainingsqualität oder die Erweiterung Ihrer therapeutischen Möglichkeiten.

Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei Ihrer persönlichen Umsetzung

Ihr miha bodytec Team

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EMS-Markt: Qualität und Regulierung als Grundlage für eine dynamische Verbreitung

Know-How

Lesedauer: 2 Minuten | Aufrufe: 505

Der Markt für Ganzkörper-EMS-Training wächst dynamisch dank steigender Nachfrage nach effizienten Trainingslösungen. Erfahren Sie mehr über regulatorische Standards, Gerätesicherheit und gezielte Zielgruppenansprache, die Vertrauen und Qualität in der EMS-Branche fördern.

Der weltweite Markt für Ganzkörper-EMS-Training (Elektromuskelstimulation) hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt, angetrieben durch steigendes Gesundheitsbewusstsein, technologische Fortschritte und eine wachsende Nachfrage nach effizienten und zeitsparenden Trainingslösungen. Die Kombination aus persönlicher Betreuung, festen regelmäßigen Terminen und einer hocheffizienten Anwendung sorgt für eine breite Zielgruppenansprache und die Verbreitung eines flächendeckenden Angebotes.

Deutschland, als Vorreiterland im Bereich des Ganzkörper-EMS-Trainings, bietet wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Etablierung dieses Marktes. Aus der dortigen Erfahrung lassen sich mehrere zentrale Erkenntnisse ableiten:

  1. Strukturierte Studios und Franchisekonzepte: Die Etablierung professioneller Studio- und Franchisemodelle hat wesentlich zur Standardisierung und Qualitätssicherung beigetragen und gleichzeitig die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells gefördert.
  2. Regulatorische Rahmenbedingungen und Gerätesicherheit: Die klare Definition von Ausbildungsstandards, rechtlichen Vorgaben für die Anwendung un...
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EMS-Markt: Qualität und Regulierung als Grundlage für eine dynamische Verbreitung

Know-How

Lesedauer: 2 Minuten | Aufrufe: 505

Der Markt für Ganzkörper-EMS-Training wächst dynamisch dank steigender Nachfrage nach effizienten Trainingslösungen. Erfahren Sie mehr über regulatorische Standards, Gerätesicherheit und gezielte Zielgruppenansprache, die Vertrauen und Qualität in der EMS-Branche fördern.

Der weltweite Markt für Ganzkörper-EMS-Training (Elektromuskelstimulation) hat sich in den letzten Jahren dynamisch entwickelt, angetrieben durch steigendes Gesundheitsbewusstsein, technologische Fortschritte und eine wachsende Nachfrage nach effizienten und zeitsparenden Trainingslösungen. Die Kombination aus persönlicher Betreuung, festen regelmäßigen Terminen und einer hocheffizienten Anwendung sorgt für eine breite Zielgruppenansprache und die Verbreitung eines flächendeckenden Angebotes.

Deutschland, als Vorreiterland im Bereich des Ganzkörper-EMS-Trainings, bietet wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Etablierung dieses Marktes. Aus der dortigen Erfahrung lassen sich mehrere zentrale Erkenntnisse ableiten:

  1. Strukturierte Studios und Franchisekonzepte: Die Etablierung professioneller Studio- und Franchisemodelle hat wesentlich zur Standardisierung und Qualitätssicherung beigetragen und gleichzeitig die Skalierbarkeit des Geschäftsmodells gefördert.
  2. Regulatorische Rahmenbedingungen und Gerätesicherheit: Die klare Definition von Ausbildungsstandards, rechtlichen Vorgaben für die Anwendung und die Einhaltung des Medizintechnik-Standards zur Gerätesicherheit haben Vertrauen bei Verbrauchern und Anbietern geschaffen. Diese Vorgaben garantieren nicht nur eine sichere Anwendung, sondern stärken auch die Akzeptanz in der breiten Bevölkerung.
  3. Gezielte Zielgruppenansprache: Die Ausrichtung auf unterschiedliche Zielgruppen – von Leistungssportlern über ältere Menschen bis hin zu Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen – hat die Marktbreite erhöht und eine nachhaltige Kundenbindung ermöglicht.
  4. Synergie von Technologie und Betreuung: Die Verbindung modernster EMS-Technologie mit individueller Betreuung durch qualifiziertes Personal hat gezeigt, dass Qualität und persönliche Interaktion entscheidend für den Erfolg sind.
  5. Empfehlungsmarketing als Treiber: Die hohe Zufriedenheit der Kunden hat sich als zentraler Motor für organisches Wachstum erwiesen, da Weiterempfehlungen und positive Erfahrungen eine Schlüsselrolle bei der Marktdurchdringung spielen.

Diese Erkenntnisse unterstreichen die Bedeutung eines strukturierten und sicheren Ansatzes für die Entwicklung des Ganzkörper-EMS-Marktes. Insbesondere die regulatorischen Rahmenbedingungen, einschließlich der Vorgaben an die Gerätesicherheit gemäß Medizintechnik-Standards, spielen eine Schlüsselrolle bei der Qualitätssicherung und der Etablierung von Vertrauen bei Anwendern und Anbietern. Eine nähere Betrachtung dieser regulatorischen Anforderungen zeigt, wie sie die Basis für eine nachhaltige und sichere Marktentwicklung bilden.


Definition der Ausbildungsstandards

Ein zentraler Aspekt der regulatorischen Rahmenbedingungen im Bereich des Ganzkörper-EMS-Trainings ist die Definition klarer Ausbildungsstandards. Diese gewährleisten, dass Trainer und Anbieter über die notwendigen Fachkenntnisse verfügen, um die Technologie sicher und effektiv einzusetzen. Die Ausbildung umfasst dabei sowohl theoretisches Wissen über die physiologischen Grundlagen und Wirkmechanismen der Elektromuskelstimulation als auch praktische Fertigkeiten zur korrekten Anwendung und individuellen Anpassung der Trainingsprogramme.

In Deutschland wurden verbindliche Qualifikationen etabliert, die sicherstellen, dass EMS-Training nur unter Aufsicht qualifizierter Fachkräfte durchgeführt wird. Besonders hervorzuheben ist der Fachkundenachweis gemäß der Verordnung zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NiSV). Dieser Nachweis ist seit 2023 verpflichtend und stellt sicher, dass Trainer über das notwendige Know-how verfügen, um die Sicherheit der Anwender zu gewährleisten und regulatorische Vorgaben einzuhalten. Diese Standards fördern nicht nur die Sicherheit und Wirksamkeit des Trainings, sondern tragen auch dazu bei, das Vertrauen der Kunden in die Methode zu stärken.


Sicherheit der Geräte

Ein weiterer zentraler Bestandteil der regulatorischen Rahmenbedingungen ist die Sicherheit der Geräte, die für das Ganzkörper-EMS-Training verwendet werden. Unabhängig davon, ob die Geräte zu medizinischen, präventiven oder rein fitnessbezogenen Zwecken eingesetzt werden, müssen sie den Anforderungen des Medizintechnik-Standards entsprechen.

Dieser Standard legt umfassende Sicherheits- und Qualitätsanforderungen fest, die unter anderem die elektrische Sicherheit, die biokompatiblen Materialien und die Genauigkeit der elektrischen Impulsabgabe betreffen. Ziel ist es, potenzielle Risiken für die Nutzer zu minimieren und eine gleichbleibend hohe Qualität in der Anwendung sicherzustellen.

Die Einhaltung dieser Vorgaben ist nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch ein wesentlicher Faktor für die Akzeptanz und Verbreitung der Technologie. Gerätehersteller sind verpflichtet, umfangreiche Prüfungen und Zertifizierungen durchzuführen, bevor ihre Produkte auf den Markt kommen. Dies schafft nicht nur Transparenz, sondern stärkt auch das Vertrauen der Anwender in die Sicherheit und Zuverlässigkeit der EMS-Technologie.


Vorgaben für die Durchführung des Trainings

Neben der Gerätesicherheit sind auch die Vorgaben für die Anwendung von entscheidender Bedeutung, um die sichere und effektive Nutzung des Ganzkörper-EMS-Trainings zu gewährleisten. Diese betreffen sowohl die Rahmenbedingungen für die Durchführung als auch die Verantwortung der Anbieter.

Zu den wichtigsten Vorgaben gehört, dass EMS-Anwendungen ausschließlich unter der Aufsicht von geschultem und qualifiziertem Personal durchgeführt werden dürfen. Dies stellt sicher, dass die individuellen Bedürfnisse und gesundheitlichen Voraussetzungen der Anwender berücksichtigt werden. Insbesondere bei Vorerkrankungen oder besonderen physiologischen Gegebenheiten ist eine sorgfältige Anamnese und Beratung unerlässlich.

Ein zentraler Aspekt der Vorgaben ist zudem der Betreuungsschlüssel von maximal 2:1, was bedeutet, dass ein Trainer höchstens zwei Personen gleichzeitig betreuen darf. Dieser enge Betreuungsschlüssel ermöglicht eine gezielte und individuelle Anpassung des Trainings an die jeweiligen Voraussetzungen der Nutzer und trägt wesentlich zur Sicherheit und Effektivität der Anwendung bei.

Darüber hinaus gibt es klare Richtlinien zur Dauer und Intensität der Sitzungen, um Überbelastungen oder potenzielle Nebenwirkungen zu vermeiden. Regelmäßige technische Überprüfungen der Geräte sowie eine lückenlose Dokumentation sind ebenfalls vorgeschrieben, um eine hohe Qualität und Nachvollziehbarkeit zu garantieren.

Diese Vorgaben sind darauf ausgerichtet, das Risiko für Anwender zu minimieren und gleichzeitig die bestmöglichen Ergebnisse aus der EMS-Technologie zu erzielen. Sie bilden eine essenzielle Grundlage für das Vertrauen in das Ganzkörper-EMS-Training als sicheres und wirksames Trainingsverfahren.

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Studie der Mayo Clinic, USA: EMS im Vergleich zu herkömmlichem Training

Wissenschaft

Lesedauer: 1 Minuten | Aufrufe: 441

Eine Studie der Mayo Clinic zeigt, dass Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (WB-EMS) kardiovaskuläre Biomarker signifikant verbessert. Erfahren Sie mehr über die zeiteffizienten, gelenkschonenden Vorteile und die intensivere Muskelaktivierung dieser innovativen Trainingsmethode.

Die Mayo Clinic gilt als eines der weltweit renommiertesten medizinischen Zentren und ist besonders für ihre klinische Exzellenz, ihre Forschung und ihren Innovationsgeist in der Medizin bekannt.

Die Studie "Physical Training Augmented with Whole Body Electronic Muscle Stimulation (WB-EMS) Favorably Impacts Cardiovascular Biomarkers in Healthy Adults" wurde von einem Forschungsteam der Mayo Clinic unter Leitung von Dr. Jaskanwal D. Sara und Dr. Amir Lerman durchgeführt und wurde im November 2024 in der Fachzeitschrift International Journal of Cardiology veröffentlicht. Diese Zeitschrift gehört zu den renommierten Publikationen im Bereich der Kardiologie und veröffentlicht regelmäßig neue Forschungsergebnisse zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und präventiver Kardiologie. Die Ergebnisse wurden außerdem auf der Jahrestagung der American Heart Association vorgestellt.

Laut der Studie der Mayo Clinic hat das eng betreutes Ganzkörper-Elektromuskelstimulationstraining (WB-EMS) gegenüber konventionellen Trainingsmethoden einige bemerkenswerte Vorteile, besonders hinsichtlich der Effizienz und Wirksamkeit für kardiovaskuläre Gesundheitsindikatoren.

Die Hauptvorteile von WB-EMS im Vergleich zu herkömmlichem Training sind:

  1. Zeiteffizienz:
    Die WB-EMS-Trainingssessions dauern nur 20 Minuten pro Woche, was eine Zeitersparnis im Vergleich zu herkömmlichen Trainingsmethoden darstellt, die mehrere Stunden in Anspruch nehmen können, um ähnliche Muskelaktivierung und -intensität zu erreichen. Dies macht WB-EMS besonders attraktiv für Menschen mit begrenztem Zeitbudget
  2. Bessere kardiovaskuläre Ergebnisse:
    Die Studie zeigt, dass WB-EMS eine signifikante Verbesserung kardiovaskulärer Biomarker bewirkt, wie z.B. eine größere Reduktion des Hüft-Taillen-Verhältnisses und des Gesamtcholesterinspiegels im Vergleich zu konventionellem Training. Auch die anaerobe Kapazität und die Atemeffizienz verbesserten sich mit WB-EMS signifikant, was eine bessere Sauerstoffnutzung und Energieversorgung für Muskeln bedeutet
  3. Schonung der Gelenke:
    Da WB-EMS über elektrische Impulse Muskelkontraktionen ohne hohe mechanische Belastung auslöst, ist es für Menschen geeignet, die konventionelles Training aufgrund von Gelenkproblemen oder anderen körperlichen Einschränkungen nicht durchführen können. Es kann eine Alternative für Personen sein, die Muskelaufbau und kardiovaskuläre Gesundheit fördern möchten, aber intensive körperliche Belastungen vermeiden müssen
  4. Aktivierung einer höheren Anzahl von Muskelfasern:
    WB-EMS aktiviert gleichzeitig über 90 % der großen Muskelgruppen und eine größere Anzahl an Muskelfasern im Vergleich zu konventionellem Training, was zu einer höheren Muskelrekrutierung führt. Dies führt zu intensiveren Muskelkontraktionen und möglicherweise besseren Kraftsteigerungen in kürzerer Zeit.

Zusammengefasst bietet betreutes WB-EMS eine zeiteffiziente, schonendere und intensive Trainingsalternative, die insbesondere für Personen geeignet ist, die Effizienz und geringere Gelenkbelastung benötigen oder das Training optimieren möchten.

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Ganzkörper- EMS in Kombination mit GLP-1 - ein Nachhaltiger Ansatz zur Gewichtsreduktion

Perspektiven

Lesedauer: 2 Minuten | Aufrufe: 368

Die Kombination von GLP-1-"Abnehmspritzen" und Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (WB-EMS) bietet eine zeitsparende Lösung zur Gewichtsreduktion und Muskelmasse-Erhaltung. Entdecken Sie, wie diese Ansätze synergetisch wirken und eine nachhaltige Körperoptimierung ermöglichen.

Der weltweite Trend um GLP-1 (Glucagon-Like Peptide-1) Rezeptor Analoga und ihre Anwendung also sogenannte "Abnehmspritze" - gewinnt zunehmend an Dynamik und revolutioniert die Landschaft der Gewichtsreduktion.

Ursprünglich zur Behandlung von Diabetes entwickelt, werden diese injizierbaren Medikamente immer häufiger als effektive Methode zur schnellen Gewichtsabnahme eingesetzt. Doch trotz der beeindruckenden Erfolge bei der Reduktion des Körpergewichts gibt es auch kritische Stimmen, die auf negative und/oder kontraproduktive Begleiterscheinungen wie den ausgeprägten Abbau von fettfreier- und Muskelmasse hinweisen. Um diesem Effekt entgegenzuwirken, rückt die Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (EMS) als ergänzende Lösung in den Fokus. Beide Methoden sprechen dabei dieselbe Zielgruppe an: Menschen, die nach effizienten, zeitsparenden Lösungen zur Körperoptimierung suchen. Sowohl GLP-1 als auch EMS bieten schnelle und sichtbare Ergebnisse, ohne den hohen Zeitaufwand traditioneller Diäten oder intensiver Trainingsprotokolle. Sie sprechen vor allem Personen an, die ihre körperliche Gesundheit und Ästhetik verbessern wollen, dabei jedoch auf bequeme, moderne Technologien setzen, um ihre Ziele möglichst effizient zu realisieren. Die Kombination beider Methoden könnte daher besonders attraktiv für Menschen sein, die neben einer nachhaltigen Gewichtsreduktion durch den Erhalt oder Aufbau von Muskelmasse auch die Muskelkraft und -funktion im Blick haben.


Adipositasfälle steigen weltweit an

Weltweit leiden fast ein Milliarde Menschen an einer Adipositas (BMI > 30 kg/m2); die Anzahl wird sich bis 2035 voraussichtlich verdoppeln [1]. Die Prävalenz der Adipositas in Deutschland lag 2022 niedrigen Schätzungen zufolge bei ca. 11 % der deutschen Bevölkerung. Die Krankheitshäufigkeit von Adipositas erhöht sich altersabhängig und erreicht das Maximum nach dem 70. Lebensjahr (Gesundheitsatlas Deutschland des wissenschaftlichen Instituts der AOK). Bekanntermaßen ist Adipositas ein zentraler Risikofaktor unter anderem für Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen, Diabetes mellitus Typ 2, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder unterschiedliche Krebs- und Tumorentitäten [2-5]. Eine neue medikamentöse Therapieoption zur Behandlung der Adipositas sind Glukagon-Like-Peptide-1-Rezeptor Agonisten (GLP-1 RA). GLP-1 RA wurden ursprünglich zur Therapie des Typ-2-Diabetes Mellitus entwickelt und spielen dort eine wichtige Rolle.  Durch den sehr ausgeprägten Effekt auf die Reduktion der Körpermasse haben GLP-1 RA zunehmende Relevanz für das Gewichtsmanagement bei Übergewicht und Adipositas. Wirkstoffe dieser Substanzklasse wie Semaglutid (u.a. „Wegovy®“ Ozempic®) oder Tirzepatid (Mounjaro), das mit seinem dualen Mechanismus auf die Rezeptoren von GLP-1 und GIP (glukoseabhängiges insulinotropes Peptid) einwirkt, zeigen in Zulassungsstudien einen Gewichtsverlust von ca. 15 % (Semaglutide; STEP-1, [6]) und ca. 20 % (Tirzepatid, SURMOUNT-1, [7]) also Dimensionen im Bereich adipositaschirurgischer Eingriffe.


Reboundeffekt nach Abnahme

Allerdings zeigt sich nach Absetzten der pharmakologischen Therapie ein ausgeprägter Rebound Effekt mit rascher Zunahme des Körpergewichtes (STEP-4 [8], SURMOUNT-4 [9]), sodass das Medikament zum Erhalt (oder weiteren Reduktion) des Körpergewichtes wohl lebenslang eingesetzt werden muss. Bei dieser Entwicklung spielt ein zentraler Wirkmechanismus der Substanzen eine wichtige Rolle.  GLP-1/GIP RA reduzieren zwar den Hunger, nicht aber das Ernährungsverhalten. Ein wichtiger Aspekt bleibt dabei zudem meist unerwähnt: Die Gewichtreduktion generiert sich neben einem Verlust an Fettmasse aus einem ganz erheblichen Anteil an fettfreier Masse (LBM). Die STEP-1 Studie (Semaglutid) zeigte bei einem Gewichtsverlust von 15,3 kg eine Reduktion der LBM von knapp 7 kg (45 %). Der Anteil der LBM an der Gewichtsreduktion beträgt bei Tirzepatid (SURMOUNT-1) ca. 26 %, - in beiden Fällen mit dem Referenzstandard [10] Dual Energy X-Ray Absorptiometrie (DXA) erfasst und somit als reliabel anzusehen.

Nun ist die fettfreie Masse nicht unmittelbar mit der Muskelmasse gleichzusetzten, sondern setzt sich aus mehreren Gewebetypen wie Haut, Knochen, Organen, Blutgefäßen etc. zusammen. Auch das Fettgewebe enthält fettfreie Komponenten (ca. 15 %), sodass eine Fettreduktion grundsätzlich auch mit einer Reduktion von fettfreier Masse einhergeht.  Während die Reduktion der fettfreien Masse zu ca. ⅔ durch den Verlust von Muskelmasse erklärt werden kann [11], werden für die hochgradig stoffwechselaktiven Organe (bspw. Leber, Niere, Herz) ebenfalls signifikante Reduktionen berichtet, die sich in einer deutlichen Reduktion des Ruheumsatzes (resting energy expenditure, REE) niederschlagen [11]. Da der REE zumindest bei nicht-athletischen Kollektiven und je nach körperlicher Aktivität 60-80 % des Gesamtenergieumsatzes bestimmt, ist der Erhalt der Muskelmasse, die einen relevanten Anteil des Ruheumsatzes bestimmt, von zentraler Bedeutung zur Vermeidung einer positiven Energiebilanz durch das unveränderte Ernährungsverhaltens nach GLP-1/GIP RA Therapie.


Körperliches Training als Lösung

Verschiedene pharmakologische Therapiekonzepte zum Erhalt der Muskelmasse während Gewichtsreduktion, die konsequenterweise ebenfalls lebenslang applizierte werden müssten, befinden sich derzeit in der Entwicklung müssen aber ihre Effektivität und Sicherheit erst belegen. Betrachtet man die parallele Entwicklung im Spannungsfeld „Sarkopenie“ zeichnet sich eine sichere pharmakologische Lösung dieses Problems aus unserer Sicht in absehbarer Zeit nicht ab. Im Gegensatz dazu, ist ein Erhalt der fettfreien Masse durch ein körperliches Training idealerweise mit adjuvanter Protein- oder Aminosäuren-Gabe auch im diätinduzierten Energiemangelzustand belegt [12, 13]. Daneben wird durch ein körperliches Training, in Gegensatz zu einer (wann auch immer kommenden) pharmakologischen Therapie, auch Muskelkraft und -Funktion verbessert, was insbesondere bei Menschen in höherem Lebensalter, also derjenigen Bevölkerungsgruppe mit der höchsten Adipositas-Prävalenz, ein zentrales Alleinstellungsmerkmal darstellt.

Gleiches gilt für die zeiteffektive und gelenkschonende Trainingstechnologie „Ganzkörper-Elektromyostimulation“ (WB-EMS). Auch hier zeigen unter Energierestriktion durchgeführte Längsschnittstudien über 16-26 Wochen mit und ohne Proteingabe positive Effekte einer WB-EMS Applikation auf den Erhalt der Muskelmasse und -Funktion bei gleichzeitiger signifikanter Gewichtsreduktion [14, 15].

Fazit:

Als Fazit ist somit zu ziehen, dass körperliches Training während und nach GLP-1/GIP RA Therapie ein absolutes „Muss“ darstellt. Die Kombination mit Ganzkörper-Elektromuskelstimulation (WB-EMS) stellt eine perfekte, zielgruppenorientierte Lösung für Menschen dar, die eine effektive, zeitsparende und ganzheitliche Methode zur Körperoptimierung suchen. Während die GLP-1/GIP RA Therapie gezielt den Abbau von Körperfett fördert, kann WB-EMS dafür sorgen, dass die Muskulatur erhalten und sogar gestärkt wird, was den gefürchteten Muskelverlust während der Gewichtsabnahme verhindert. Diese Synergie ermöglicht nicht nur eine schlankere Silhouette, sondern auch eine straffere und kräftigere Körperstruktur, sowie eine Verbesserung gesundheitsrelevanter Größen und der Alltagskompetenz.

Für Personen, die in ihrem Alltag wenig Zeit und Enthusiasmus für umfangreiche Trainingsprogramme oder komplizierte Diäten haben, bietet die Kombination aus beiden Ansätzen eine besonders attraktive Lösung. Sie verbindet medizinische Fortschritte mit innovativer Trainingstechnologie, um schnelle, sichtbare Ergebnisse zu erzielen, ohne dabei die langfristige Gesundheit und körperliche Stabilität zu vernachlässigen. So entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der gezielt auf die Bedürfnisse einer modernen, gesundheitsbewussten Zielgruppe abgestimmt ist.

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Anwendungsmöglichkeiten und Preise für EMS-Training – Die persönliche Betreuung macht den Unterschied!

Praxis

Lesedauer: 4 Minuten | Aufrufe: 299

Erfahren Sie alles über die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten und Preise von EMS-Training. Vom unbetreuten Heim-Training bis hin zu Einzel- oder Gruppentraining – entdecken Sie die Potenziale, Risiken und rechtlichen Anforderungen für Ihr Geschäftsmodell.

Wer sich erstmals mit dem EMS-Training beschäftigt, hat viele Fragen: Wie effektiv ist das Training eigentlich? Wie hoch sind die Kosten? Was ist mit gesundheitlichen Aspekten? Diese Fragen werden von Wissenschaft, Ausbildungsinstituten und zahlreichen langjährigen Betreibern umfassend beantwortet – aber es hängt alles davon ab, wie das EMS-Training angeboten wird.

Wenn Sie darüber nachdenken, EMS-Training regelmäßig Ihren Kunden anzubieten, müssen Sie sich für ein funktionierendes Angebot mit einem entsprechenden Preismodell entscheiden.

Die Kosten pro Trainingseinheit liegen in der Regel zwischen 29,00 € und 120,00 €, je nachdem, wie umfangreich die individuelle Betreuung aussieht. Dabei gibt es einige wichtige Unterschiede, die Sie unbedingt beachten sollten.

Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der verschiedenen Anwendungsformen des EMS-Trainings, einschließlich der jeweiligen Kosten, Effektivität und rechtlichen Aspekte, damit Sie die für Ihre Kunden passende Lösung finden. Diese Übersicht zeigt die verschiedenen EMS-Training-Modelle und deren Vor- und Nachteile. Es ist entscheidend, das passende Modell zu wählen, das sowohl den gesetzlichen Anforderungen entspricht als auch die Sicherheit der Teilnehmer gewährleistet.

 

Option 1: Unbetreutes EMS-Training 

Potenzial: Obwohl unbetreutes Training theoretisch bequem erscheinen mag, ist dieses Geschäftsmodell aus rechtlicher und sicherheitstechnischer Sicht riskant. Ein Alternativmodell mit professioneller Begleitung bietet nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch deutlich bessere Ergebnisse und weniger Haftungsrisiken.

Kosten: EMS-Geräte können zur Nutzung in den Räumlichkeiten des Betreibers oder zur Mitnahme nach Hause bereitgestellt werden. Die Kosten für eine Nutzung beginnen bei ca. 49,00 € monatlich.

Effektivität: Ohne die Begleitung eines geschulten Trainers ist das Finden der optimalen Intensität oft schwierig. Dies führt zu eingeschränkten Ergebnissen und verringert die Nachhaltigkeit des Trainings.

Bewertung: Kritisch. Ohne fachliche Betreuung steigt das Risiko von Falschanwendungen und Überlastungen erheblich, was zu Verletzungen oder langfristigen Schäden führen kann.

Risiken:

  • Hohe Gefahr von Überlastung und falscher Anwendung
  • Langfristige Gesundheitsschäden
  • Fehlende Möglichkeit, das Training individuell an körperliche Voraussetzungen oder Fortschritte anzupassen

Rechtliche Situation:
Die gewerbliche Bereitstellung von EMS-Geräten für unbetreutes Training – sei es in den Räumlichkeiten des Betreibers oder beim Endanwender zuhause – unterliegt sowohl der Strahlenschutzverordnung (NiSV) als auch den Anforderungen der DIN 33961-5:

  • Strahlenschutzverordnung (NiSV):
    Die Strahlenschutzverordnung regelt die Nutzung von elektrischen Muskelstimulationseinheiten, die elektromagnetische Felder erzeugen. Betreiber, die EMS-Geräte zur Nutzung anbieten (z. B. Vermietung von Geräten für zuhause), tragen eine hohe Verantwortung und müssen die Nutzer über alle potenziellen Risiken und den sicheren Gebrauch der Geräte aufklären. Bei Verstößen gegen die NiSV können rechtliche Konsequenzen drohen.

  • DIN 33961-5:
    Diese Norm regelt die sichere Durchführung von EMS-Training und legt fest, dass die Intensität des Trainings nur in einem sicheren Rahmen und unter qualifizierter Aufsicht gesteuert werden darf. Für unbetreutes Training ist die Einhaltung dieser Norm besonders problematisch, da sie vorschreibt, dass ein Trainer die Intensität überwachen und anpassen muss, um eine Überlastung der Muskulatur und gesundheitliche Risiken zu vermeiden.


Die Bereitstellung von EMS-Geräten für unbetreutes Training verstößt gegen gesetzliche Auflagen und birgt erhebliche Haftungsrisiken. Aufgrund der schwierigen Einhaltung der erforderlichen Normen und Verordnungen (insbesondere der Strahlenschutzverordnung und der DIN 33961-5) ist dieses Geschäftsmodell rechtlich problematisch und riskant. Stattdessen sollte auf Modelle mit fachkundiger Begleitung durch ausgebildete Trainer gesetzt werden, um sowohl die rechtlichen Anforderungen zu erfüllen als auch die Sicherheit der Nutzer zu gewährleisten.

 

Option 2: EMS-Training mit einem Personal Trainer 1:1

Potenzial: Diese Variante bietet das größte Potenzial in Bezug auf Effektivität und Kundenzufriedenheit. Das 1:1-Training ist ideal für Kunden, die maximale Ergebnisse und eine enge Betreuung wünschen. Es lässt sich zudem gut als Premium-Dienstleistung positionieren.

Kosten: Die Kosten für ein individuelles EMS-Training mit Einzelbetreuung belaufen sich auf etwa 60,00 € bis 120,00 € pro Trainingseinheit. Bei einem Home-Service kommen oft noch Anfahrtskosten hinzu. Durch den Abschluss eines langfristigen Vertrages (z. B. 12 Monate) können die Kosten ggfs. reduziert werden.

Effektivität: Ein erfahrener und ausgebildeter Trainer oder Therapeut gestaltet das Training individuell und sorgt für das bestmögliche Ergebnis. Die enge Interaktion zwischen Trainer und Trainierendem sorgt für maximale Motivation. Der Trainer sorgt zudem für die regelmäßige Einhaltung der Trainingstermine und für nachhaltige Fortschritte.

Bewertung: Optimal! Der Trainer kann jederzeit die Belastung anpassen und das Training sicher und effektiv begleiten. Individuell betreut, kommt es zu perfekten Ergebnissen.

Risiken:

  • Sehr gering, da die individuelle Betreuung eine präzise Anpassung des Trainings ermöglicht
  • Das Risiko von Überlastung oder falscher Anwendung ist minimal, da der Trainer ständig auf die korrekte Intensität achtet

Rechtliche Situation:

  • Die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsanforderungen und Normen, wie die DIN 33961-5, werden hier durch die individuelle Betreuung durch einen ausgebildeten Trainer zuverlässig eingehalten.
  • Die Strahlenschutzverordnung (NiSV) wird ebenfalls beachtet, da die Trainer den sicheren Umgang mit den Geräten gewährleisten.

 

Option 3: EMS-Training mit einem Personal Trainer 1:2

Potenzial: Dieses Modell bietet ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis und hat großes Potenzial, eine breite Zielgruppe anzusprechen, die eine individuelle Betreuung wünscht, jedoch nicht den Preis einer Einzelbetreuung zahlen möchte.

Kosten: Die Kosten für EMS-Partnertraining liegen etwa zwischen 39,00 € und 69,00 € pro Trainingseinheit. Oft wird dies auch als Mitgliedschaft angeboten, sodass ein EMS-Training bereits ab ca. 29,00 € pro Woche durchgeführt werden kann.

Effektivität: Ein erfahrener Trainer kann ein standardisiertes Training mit maximal zwei Personen hocheffizient durchführen. Die enge Interaktion zwischen Trainer und Trainierenden sorgt für maximale Motivation und Kontrolle.

Bewertung: Sehr gut. Ein ausgebildeter Trainer kann das Training mit maximal zwei Teilnehmern sicher durchführen und gewährleistet eine hohe Effektivität. Das Training ist etwas weniger individuell als bei der 1:1-Betreuung, aber trotzdem sehr effektiv und preislich attraktiv.

Risiken:

  • Sehr gering, da die individuelle Betreuung durch den Trainer gewährleistet wird, auch wenn es sich um zwei Teilnehmer handelt
  • Das Risiko einer Überlastung ist minimal, da der Trainer beide Teilnehmer konstant überwacht

Rechtliche Situation:

  • Die Anforderungen der DIN 33961-5 und der NiSV werden durch die Betreuung des Trainers eingehalten, da er die Intensität korrekt steuert und das Training überwacht.

 

Option 4: EMS-Training in der Gruppe

Potenzial: Gruppen-EMS hat ein gewisses Potenzial für Kunden, die ein günstigeres Angebot suchen und bereit sind, auf individuelle Betreuung zu verzichten. Aufgrund der geringeren Effektivität und des erhöhten Risikos ist dieses Modell jedoch weniger geeignet für Kunden, die maximale Ergebnisse erzielen möchten. Zudem verstößt diese Variante gegen Auflagen und birgt damit erhebliche rechtliche Risiken für den Betreiber. In Anbetracht der Anforderungen an die sichere Anwendung von EMS und der begrenzten Betreuungsmöglichkeiten in Gruppen sollte dieses Geschäftsmodell mit Vorsicht betrachtet werden.

Kosten: In der Regel günstig, da EMS-Training in größeren Gruppen angeboten wird. Der Preis liegt häufig bei einem kleinen Zusatzbeitrag von 2 € bis 5 € pro Woche zur regulären Mitgliedschaft im Fitnessstudio.

Effektivität: Die Betreuung ist auf mehrere Teilnehmer verteilt, was bedeutet, dass die individuelle Intensitätsanpassung des Trainings begrenzt ist. Das Training kann daher weniger effektiv sein. Gruppentraining setzt eine hohe Eigenmotivation voraus.

Bewertung: Kritisch. Ohne enge Betreuung und direkte Kommunikation mit dem Trainer wird es schwierig, die optimale Intensität zu finden. Dadurch wird das EMS-Training meist weniger effektiv und kann zu Überlastung und Falschanwendung führen.

Risiken:

  • Hohe Gefahr der falschen Anwendung und Überlastung, da der Trainer die Intensität nicht individuell auf jeden Teilnehmer anpassen kann
  • Die Möglichkeit, schnell auf Probleme oder Schwierigkeiten einzelner Teilnehmer zu reagieren, ist stark eingeschränkt

Rechtliche Situation:

  • Die Steuerung der richtigen Intensität sollte laut DIN 33961-5 nur bei maximal zwei Teilnehmern gleichzeitig erfolgen. Das bedeutet, dass Gruppentraining gegen die Norm verstößt, wenn mehr als zwei Personen gleichzeitig betreut werden.

  • Auch die Strahlenschutzverordnung (NiSV) schreibt vor, dass die Anwendung von EMS-Geräten unter professioneller Aufsicht erfolgen muss. Gruppentraining ohne persönliche Betreuung stellt ein Risiko dar und könnte rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Gruppentraining mit EMS ist aufgrund der erhöhten Risiken und der Problematik der gesetzlichen Anforderungen weniger empfehlenswert. Es ist ratsam, die Gruppengröße auf maximal zwei Teilnehmer zu begrenzen, um die Sicherheit und Effektivität des Trainings zu gewährleisten.

 

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Medizinisches EMS-Training bei Rückenschmerzen

Wissenschaft

Lesedauer: 2 Minuten | Aufrufe: 146

Nicht-spezifische Rückenschmerzen sind weit verbreitet und oft chronisch. Medizinisches EMS-Training bietet eine zeiteffiziente, gelenkschonende Lösung zur Behandlung und Prävention durch gezielte Stärkung der Rumpfmuskulatur – wirksam in nur 20 Minuten pro Woche.

Nicht-spezifische Rückenschmerzen treten besonders häufig in Ländern mit hohem Einkommen und vermehrt sitzendem Lebensstil sowie wenig Bewegung im Alltag auf [1, 2]. Dadurch bauen vor allem Muskeln im Rumpfbereich ab und verlieren an Stärke und Stabilisationskraft [3].

Mit Medizinischer EMS ist eine höchst wirksame und nachhaltige Behandlung möglich. Das innovative Konzept, auf Basis einer modernen Form der Elektrotherapie, bietet eine zeiteffiziente Lösung zur Stärkung der Rumpfmuskulatur – sowohl in der Prävention als auch in der Therapie. Zahlreiche Studien zeigen eine vergleichsweise Wirksamkeit zu konventionellen Strategien zur Rückenkräftigung, so auch zu dem als Goldstandard geltenden multimodalen Behandlungsprogramm [4, 5].


Rückenschmerzen: 

Häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung: So leiden rund drei Viertel aller Deutschen mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen [6]. Bei 70–80 % der Rückenschmerzen handelt es sich um Schmerzen im unteren Lendenwirbelbereich (lumbale Kreuzschmerzen, low back pain (LBP)) [7]. Die Beschwerden betreffen mehr Frauen als Männer und vorwiegend Personen im mittleren Lebensalter zwischen dem 40. und 69. Lebensjahr [7].

Da Rückenschmerzen der häufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit und nach psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen die zweithäufigste Ursache für eine frühzeitige Berentung sind, sind auch die ökonomischen Auswirkungen beträchtlich[6]. Entsprechend ihrer Ursache werden Rückenschmerzen in spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen eingeteilt. In 80 % der Fälle liegen nicht-spezifische Rückenschmerzen vor, die es von Rückenschmerzen aufgrund einer spezifischen Ursache wie u. a. Bandscheibenvorfällen, Infektionen, Frakturen oder Tumoren mit einer gezielten Anamnese und einer körperlichen Untersuchung abzugrenzen gilt. Liegen weder eine neurologische Begleitsymptomatik noch extravertebragene Ursachen oder sogenannte „Red Flags“ (Warnsignale) vor, kann die Diagnose nicht-spezifischer Rückenschmerz gestellt werden [6].


Therapie: 

Medizinische EMS als Ausweg aus dem Teufelskreis

Nicht-spezifische Rückenschmerzen führen häufig zu einem Teufelskreis, der die aktive Schmerzbekämpfung behindert. Eine Chronifizierung ist dann meist die Folge. So berichten durchschnittlich zwei Drittel der Betroffenen (42–75 %) von persistierenden Beschwerden nach 12 Monaten. Dementsprechend ist die Vermeidung der Chronifizierung erklärtes Therapieziel bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen. Als Risikofaktoren für eine Chronifizierung gelten sitzende Tätigkeit, geringe körperliche Kondition, Stress, Rauchen und Übergewicht aber auch psychosoziale, arbeitsplatzbezogene oder iatrogene Faktoren[6]. Die Behandlung des nicht-spezifischen Rückenschmerzes erfolgt symptomatisch und orientiert sich an Qualität und Stärke der Schmerzen, am Grad der Funktionseinschränkung sowie am zeitlichen Verlauf der Beschwerden (akuter [< 6 Wochen], subakuter [6–12 Wochen] und chronischer [> 12 Wochen] nicht-spezifischer Rückenschmerz).

Neben Aufrechterhaltung der körperlichen Aktivität können initial begleitend analgetische, medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieoptionen wie Akupunktur, Entspannungsverfahren, Funktionstraining, manuelle Therapie, Wärmetherapie etc. angewendet werden. Auch die Evaluation und Adressierung etwaiger Risikofaktoren und die Wissensvermittlung eines gesundheitsbewussten Verhaltens spielen bei der Behandlung des nicht-spezifischen Rückenschmerzes eine wesentliche Rolle. Sollten die Beschwerden persistieren oder eine Chronifizierung drohen oder bereits bestehen, bieten nationalen und europäischen Leitlinien ein individuell auf den Patienten maßgeschneidertes, multimodales Behandlungsprogramm bestehend aus Physiotherapie, physikalischer Therapie, Psychotherapie, Beschäftigungstherapie und Edukation erfolgen [6].  Dieses Programm, das sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting durchgeführt werden kann, gilt derzeit als Goldstandard bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen – allerdings ist es sehr kosten- und zeitintensiv.

Eine zeiteffizientere, aber laut Studiendaten vergleichbar wirksame Methode zur Behandlung von nicht-spezifischen Rückenschmerzen ist die Medizinische Elektromyostimulation (EMS).  So zeigte eine prospektive, kontrollierte nicht-randomisierte klinische Studie im Vergleich zum Goldstandard multimodaler Therapieansatz eine gleichwertige Wirksamkeit bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen für Medizinische EMS – und das bei einem Zeitaufwand von nur 20 Minuten pro Woche [4].


Prävention: 

Wirksamkeit und Motivation für eine dauerhafte und ganzheitliche Verhaltensänderung

Bewegung, insbesondere Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen der Rumpfmuskulatur beugt nicht-spezifischem Rückenschmerz vor. Hierbei ist ein regelmäßiges Training essenziell, um die Muskulatur dauerhaft zu stärken [6].

Bei konventionellen Trainingsmethoden ist es notwendig, mehrmals pro Woche zu trainieren. Dies ist nicht nur zeitlich aufwändig -  es führt auch zu einer vermehrten Belastung der Gelenke und des angeschlagenen Bewegungsapparates. Mangelnde Motivation ist ein weiterer Faktor, der vor allem die Prävention von Rückenschmerzen erschwert.  

EMS-Training bietet hier eine wirksame, besonders gelenkschonende und zeiteffiziente Lösung zur langfristigen Vorbeugung – bei in verschiedenen Studien belegter Wirksamkeit – in nur 20 Minuten pro Woche [4, 5]. Die persönliche Betreuung sorgt dabei für die notwendige Motivation und Regelmäßigkeit.

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Richtlinien zur optimalen Anwendung von Ganzkörper-EMS

Wissenschaft

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Erfahren Sie, wie nationale und internationale Sicherheitsstandards wie die DIN-Norm 33961-5 und die Leitlinien die sichere und effektive Anwendung von Ganzkörper-EMS gewährleisten. Entdecken Sie, warum klare Normen und wissenschaftlich fundierte Richtlinien essenziell für Prävention und Therapie im Einsatz von EMS-Training sind – und das weltweit.

Die Anwendung der Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS) erfordert ein hohes Maß an Sicherheit, da diese Technologie die Muskulatur intensiv stimuliert. In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Studien die notwendigen Maßnahmen zur sicheren und effektiven Anwendung weiter konkretisiert. Zusätzlich zur nationalen Normung in Deutschland gewinnt die Internationalisierung der Sicherheitsstandards zunehmend an Bedeutung.

Bereits 2017 wurden in Zusammenarbeit führender Trainingswissenschaftler der Universitäten Köln, Kaiserslautern und Erlangen Sicherheitsrichtlinien entwickelt, um klare Standards für Anwender, Betreiber und Trainer zu schaffen. Diese wurden 2019 in die deutsche Norm-DIN 33961-5 integriert.  Sie gewährleistet durch die klare Vorgabe der Interaktion zwischen Trainern und Nutzern die notwendige Kontrolle und minimiert Risiken wie eine Rhabdomyolyse, eine schwerwiegende Muskelschädigung.

Mit der global wachsenden Popularität von Ganzkörper-EMS wird die Bedeutung internationaler Standards zunehmend klar. Das internationale Positionspapier von Kemmler et al. (2023), veröffentlicht in Frontiers in Physiology, setzt einen Meilenstein in der Harmonisierung sicherer EMS-Anwendungen. Eine Forschergruppe, bestehend aus 20 Experten aus Deutschland, Spanien, den USA und anderen Ländern, hat umfassende Leitlinien für eine sichere und effektive Nutzung von Ganzkörper-EMS erarbeitet, die sowohl wissenschaftlich fundiert sind als auch praktische Empfehlungen für die Anwendung bieten.

Das Papier betont die Potenziale von EMS in Prävention und Rehabilitation, wenn strenge Sicherheitsstandards eingehalten werden. Es unterstreicht zudem die Bedeutung einer fundierten Ausbildung für EMS-Trainer, um Effektivität und Sicherheit zu gewährleisten. Die Kombination nationaler Normen, wie der DIN 33961-5, mit den internationalen Leitlinien schafft eine zuverlässige Grundlage für die sichere Anwendung von EMS und stärkt das Vertrauen in seine gesundheitlichen Vorteile.

Diese Entwicklungen markieren einen entscheidenden Schritt zur Etablierung von Ganzkörper-EMS als sichere und effektive Methode in Prävention und Therapie – sowohl in Deutschland als auch weltweit.

Ganzkörper-Elektromyostimulation – eine Richtlinie zur sicheren und effektiven Anwendung

Definition

Ganzkörper-EMS ist eine simultane Stromapplikation über mindestens sechs Stromkanäle mit Beteiligung aller großer Muskelgrupppen sowie mit einem Stromimpuls, dessen Reizhöhe trainingswirksam ist und Adaptationen auslöst.

Generell gilt:

  1. Ein sicheres und effektives Ganzkörper-EMS-Training muss immer mit Begleitung eines ausgebildeten und lizenzierten EMS-Trainers durchgeführt werden.
  2. Ein Trainer darf maximal 2 Trainierende gleichzeitig betreuen. Bei jedem Neueinsteiger muss vor dem ersten Training eine Anamnese mit schriftlicher Abfrage der Kontraindikationen stattfinden. Diese wird schriftlich dokumentiert, durch die Unterschrift des Kunden und des Abfragenden bestätigt und archiviert. Bei relevanten Auffälligkeiten darf das Training erst nach ärztlicher Freigabe durchgeführt werden.

Vorbereitung auf das Training:

  1. Wie bei jedem intensiven Körpertraining ist darauf zu achten, dass das Ganzkörper-EMS-Training nur in guter körperlicher Verfassung und ohne Schmerzen durchzuführen ist. Dies beinhaltet einen Verzicht auf Alkohol, Drogen, Stimulanzien / Muskelrelaxantienten oder erschöpfende Belastung im Vorfeld. Besonders bei fiebrigen Erkrankungen sollte von einem Training komplett abgesehen werden.
  2. Ganzkörper-EMS-Training führt über den sehr hohen Umfang an beanspruchter Muskelmasse zu einer sehr hohen metabolischen Belastung des Organismus. Diesem Zustand ist durch eine ausreichende möglichst kohlenhydratreiche Nahrungsaufnahme im Vorfeld Rechnung zu tragen. Falls dies nicht realisiert werden konnte, sollte möglichst ein kohlenhydratreicher, aber nicht belastender Snack (≈250 kcal) idealerweise ca. 2 Stunden vor dem Training eingenommen werden.
  3. Um einer möglichen Nierenbelastung (insb. bei unbekannter Vorschädigung) durch intensive WB-EMS-Applikation entgegenzuwirken, ist auf eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr (je 500 ml) vor/während und nach dem Training zu achten.

Durchführung des Trainings:

  1. Unabhängig vom körperlichen Status, Sportvorerfahrung und dem entsprechenden Wunsch des Anwenders darf in keinem Fall ein ausbelastendes WB-EMS-Training während der ersten Trainingssession bzw. einem Probetraining stattfinden. Besonders diese Vorgehensweise führte in der Vergangenheit zu unerwünschten Nebenwirkungen und negativen gesundheitlichen Konsequenzen und hat somit unbedingt zu unterbleiben.
  2. Nach moderater initialer WB-EMS-Applikation muss die Reizhöhe bzw. Stromstärke sukzessive gesteigert und den individuellen Zielen angepasst werden. Frühestens nach 8 - 10 Wochen systematischen Trainings darf die höchste Ausprägung stattfinden (subjektive Belastungseinschätzung des Anwenders: schwer-schwer+). Ein komplett ausbelastendes Training insbesondere im Sinne eines schmerzhaften, stetigen Tetanus während der Stromphase muss generell vermieden werden.
  3. Daneben sollte das Ersttraining mit reduzierter effektiver Trainingszeit stattfinden. Empfohlen wird eine Impulsgewöhnung über 5 Minuten sowie ein verkürztes Training mit moderater Reizintensität (subjektive Belastungseinschätzung des Anwenders: etwas schwer) und intermittierender Belastung mit kurzer Impulsphase (≈) über 12 min. Die Trainingsdauer sollte erst im Anschluss vorsichtig gesteigert werden und schließlich maximal 20 Minuten Trainingsdauer betragen.
  4. Um eine ausreichende Konditionierung zu gewährleisten und mögliche gesundheitliche Beeinträchtigungen zu minimieren bzw. auszuschließen, darf die Trainingshäufigkeit während der ersten 8 - 10 Wochen eine Trainingseinheit pro Woche nicht übersteigen.
  5. Auch nach dieser Konditionierungsphase muss ein Abstand von ≥ 4 Tagen zwischen den Trainingseinheiten eingehalten werden, um einer Akkumulation von Muskelzerfallsprodukten vorzubeugen, Regeneration und Anpassung zu sichern und somit den Trainingserfolg zu gewährleisten.

Sicherheitsaspekte während und nach dem Training:

  1. Der Trainer bzw. das geschulte und lizensierte Personal hat sich während der Trainingssession ausschließlich um die Belange des / der Anwender zu kümmern. Vor, während und nach dem Training überprüft der Trainer verbal und per Augenschein den Zustand des Trainierenden, um gesundheitliche Risiken auszuschließen und ein effektives Training zu gewährleisten. Bei möglichen Kontraindikatoren ist das Training sofort abzubrechen.
  2. Der Abstand zwischen Trainer und Trainierendem sollte nur soweit sein, dass der Trainer den Trainierenden visuell kontrollieren, sich mit dem Trainierenden ohne größere räumliche Distanz verbal austauschen und innerhalb einer Sekunde erreichen kann.
  3. Zur Steuerung der Stromintensität müssen pro Stromkanal respektive Muskelgruppen mindestens dreimal während einer Trainingseinheit (i.d.R. 20 Minuten Trainingsdauer) eine verbale Abfrage der individuellen Beanspruchung und gegebenenfalls eine Nachjustierung der Stromintensität erfolgen. Nur so kann auf der einen Seite eine trainingswirksame Reizintensität gewährleistet und auf der anderen Seite die Gefahr einer Überbelastung minimiert werden.
  4. Während des Trainings sind die Bedienelemente des Gerätes für den Trainer und auch für den Trainierenden jederzeit direkt erreichbar. Die Bedienung / Regelung muss einfach, schnell und präzise erfolgen können.

Fazit:

Innerhalb der vorliegenden Richtlinien haben wir ausschließlich betreutes WB-EMS adressiert. Tatsächlich war es allgemeiner Konsens, dass eine sichere und effektive WB-EMS-Applikation ausschließlich in diesem Setting gewährleistet bzw. garantiert werden kann. Von der privaten Nutzung der Technologie ohne Begleitung durch einen ausgebildeten und lizensierten Trainer/Betreuer oder entsprechend wissenschaftlich geschultes Personal raten wir somit ausdrücklich ab. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die Vorgehensweise von einigen Anbietern kritisch, den Betreuungsschlüssel auf ein Maß zu erhöhen, dass auch bei Berücksichtigung der technischen Entwicklung und Trainerausbildung ein individualisiertes und somit sicheres und effektives Training nicht mehr zulässt.

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Prof. Dr. Kemmler beantwortet die wichtigsten Fragen zu Ganzkörper EMS-Training

Praxis

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Erfahren Sie alles über EMS-Training: wissenschaftlich fundierte Vorteile, Risiken und Zielgruppen. Experten beleuchten Mythen und erklären, wie Ganzkörper-Elektrostimulation effektiv, sicher und individuell anwendbar ist – von Rehabilitation bis Fitness.

Das EMS-Training wird immer beliebter. Die praktische Erfahrung weist das Training als effektiv und sicher aus. Dennoch: Vorurteile und Halbwissen halten sich hartnäckig, obwohl der Einsatz von „Strom“ ursprünglich aus dem Bereich der Medizin und Heilkunde kommt. Heute sind die Wirkungen einer EMS-Anwendung wissenschaftlich evaluiert und eventuelle Risiken begrenzt und kalkulierbar. 

Wer sich also nicht gerne auf Aussagen von Anbietern oder begeisterten Anwendern verlassen möchte, kann heute aktuelle Studien namhafter unabhängiger Institute hinzuziehen.

Seit weit über zehn Jahren erforscht die Universität Erlangen unter der Leitung von Prof. Dr. Kemmler die Anwendungsmöglichkeiten der Ganzkörper-Elektrostimulation. In einem aktuellen Interview haben wir ihn zu wissenschaftlichen Perspektiven, Anwendungsgebieten, Risiken und Handlungsempfehlungen des EMS-Trainings befragt.

Ganzkörper-Elektromyostimulation (WB-EMS) wird oftmals als „Training ohne Anstrengung“ beworben. Wie bewerten Sie diese Aussage?
Prof. Dr. Kemmler: Hmm, das ist eine interessante Frage und hängt davon ab, wie „Anstrengung“ aufgefasst wird. Faktisch ist es integraler Bestandteil der derzeitigen gesundheits-WB-EMS Methodenvariante, dass eine angemessene Stromapplikation die Effekte generiert, sodass der Anteil der willkürlichen Belastung relativ gering bleibt. In der Trainingspraxis bedeutet dies, dass in enger Interaktion zwischen Trainer und Anwender eine angemessen hohe Reizintensität (via Impulsstärke) appliziert werden muss, die durchaus als „anstrengend“ rückgemeldet werden sollte. Insbesondere bei den oft weniger sportaffinen WB-EMS-Anwendern mit entsprechend schwach ausgeprägtem Belastungsempfinden ist dieses Heranführen an eine angemessen hohe Belastung und die Herausbildung einer entsprechenden Sensibilisierung des Körpergefühls die zentrale „Challenge“ für den Trainer.

Kritiker sprechen häufig von geringen bis ausbleibenden Effekten auf Funktionalität und Koordination durch die „künstliche“ Aktivierung des Ganzkörper-EMS-Trainings. Was sagen Sie zu dieser Kritik?
Prof. Dr. Kemmler: Diese Meinung ist durch eine Vielzahl von EMS-Untersuchungen mit signifikant positiven Effekten auf eine Vielzahl von Funktionalitätsparametern wie Kraft und Leistungsfähigkeit inzwischen widerlegt. Bei einer rein passiven EMS-Anwendung mag dieses Argument zweifellos noch zutreffen, in der Trainingspraxis, insbesondere im fortgeschrittenen therapeutischen Einsatz wird EMS überwiegend in der Dynamik, also unter Einsatz funktioneller Bewegungen, durchgeführt. Hier unterscheidet sich übrigens die leistungssportliche von der gesundheitsrelevanten Anwendung. Während im Leistungssport eine hohe willkürliche Aktivierung mit einer moderaten Stromintensität vorherrscht, die eine absolut korrekte disziplinspezifische Ausführung der Bewegung erlaubt, steht in der Frühphase einer Therapiemaßnahme primär die Stromkomponente als Belastungsinstrument im Vordergrund. Dies ändert sich jedoch im Laufe der Therapie, abhängig vom individuellen Leistungsstand des Patienten. Bei älteren Menschen, die neben (funktionellen) Trainingszielen auch die Muskel- und Fettmasse positiv beeinflussen müssen, erscheint ein Mischtraining beider Methoden idealerweise periodisiert mit hypertrophisch orientierten und funktionell orientierten Abschnitten ideal.

Vor einigen Jahren warnte die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) vor dem WB-EMS-Training. Kann WB-EMS tatsächlich schädlich oder gefährlich wirken?
Prof. Dr. Kemmler: Diese Frage schlägt regelmäßig hohe Wellen in den Medien und verunsichert die Teilnehmer an einem EMS-Training leider massiv. Aus diesem Grund möchten wir diese Frage im Rahmen der Möglichkeiten eines Interviews erschöpfend und angemessen differenziert adressieren. Zunächst ist WB-EMS bezüglich akuter orthopädischer und kardialer Risiken aus unserer Sicht definitiv die Trainingsmethode der Wahl. Ein immer wieder aufgeführtes Risiko der EMS-Anwendung steht in Zusammenhang mit der sogenannten Rhabdomyolyse, vereinfacht einer belastungsinduzierten Beschädigung des Muskelgewebes. Aufgrund seiner hohen Sensitivität gilt CK (Kreatinkinase) als primärer Serummarker einer Rhabdomyolyse. Basierend auf CK-Ruhewerten von unter 200 IE/l wird eine milde Rhabdomyolyse bis zu 10-facher, eine moderate Rhabdomyolyse zwischen 11- und 50-facher und eine schwere Rhabdomyolyse bei über 50-facher Erhöhung der Basiskonzentration definiert. Wichtig ist in diesem Zusammenhang ebenfalls der Hinweis, dass eine große intraindividuelle Varianz der CK-Konzentration bei derselben relativen Belastung besteht. D. h. konkret, dass manche Menschen wesentlich sensibler und mit höherem CK-Level auf eine körperliche Belastung reagieren. Tatsächlich ist WB-EMS durch die große Anzahl an Muskelgruppen, die simultan und im Extremfall supramaximal (also höher als durch willkürliche Innervation) stimuliert werden können in der Lage, eine Rhabdomyolyse zu generieren. Eine ärztlich eng begleitet Untersuchung unseres Hauses zeigte nach EMS-Erstapplikation mit individuell maximal tolerierbarer Reizhöhe sehr hohe Kreatinkinase- und (etwas eingeschränkt) Myoglobin-Werte, die im Mittel – aber nicht bei allen Teilnehmern – im Bereich einer schweren Rhabdomyolyse lagen. Im Einklang mit der vorliegenden Literatur konnten allerdings keinerlei klinische Konsequenten erfasst werden. Ob dieses Ergebnis auf gesundheitlich limitierte Anwender transferiert werden kann, sei allerdings dahingestellt. Ein zentrales Studienergebnis war jedoch, dass im weiteren Verlauf des WB-EMS-Trainings sich bei allen Probanden ein sehr ausgeprägter Konditionierungseffekt zeigte. Tatsächlich wurde nach zehnmaliger EMS-Applikation und wiederum ausbelastendem WB-EMS eine 30-fache Reduktion der CK-Werte, also eine Konzentration im Bereich eines konventionellen Krafttrainings, nachgewiesen. Die Problematik der EMS induzierten Rhabdomyolyse beruht somit weitestgehend auf einer unangemessen hochintensiven Stromapplikation während der initialen Einheiten.
Wir haben in den „Richtlinien zur sicheren und effektiven Anwendung von Ganz-Körper-Elektromyostimulation“ Vorgaben vorgelegt, welche diese Thematik umfassend adressieren.

Ihr Team an der Universität Erlangen forscht seit langem im Bereich des Ganzkörper-EMS und hat maßgeblich an den Richtlinien für einen sicheren und effektiven Einsatz mitgewirkt. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Verhaltensmaßregeln, die ein Anbieter von EMS-Training beachten muss?
Prof. Dr. Kemmler: Aus unserer Sicht stehen Wirkungsgrad und Sicherheit bei der EMS-Anwendung klar im Vordergrund. Wie bereits besprochen ist EMS kein allzeit effektiver und unbedingt sicher anwendbarer Selbstläufer. Tatsächlich ist in höherem Maße als bei anderen Trainingsmaßnahmen eine kompetente und vertrauensvolle Interaktion zwischen Anwender und Therapeut zur Generierung eines bestmöglichen Ergebnisses das zentrale Merkmal einer erfolgreichen und sicheren Therapiemaßnahme. Aus diesem Grund sehen wir bei der Therapie eine 1:1-Betreuung als wichtiges Kriterium an. Bei einem präventiven Training liegt der Betreuungsschlüssel bei max. zwei Trainierenden pro Betreuer.
Daneben ist eine angemessene therapeutische und/oder sportwissenschaftliche Ausbildung des Anbieters wichtig, um über anwendbare Trainingsprinzipien, Kontraindikationen und das Erkennen bestimmter Belastungsparameter bei unterschiedlichen Krankheitsbildern langfristige Erfolge zu sichern. In punkto Kontraindikationen ist die Entwicklung sicher noch nicht abgeschlossen. Insbesondere im therapeutischen und medizinischen Einsatz wandeln sich gerade einige absolute zu relativen Kontraindikationen. Gerade im therapeutischen Segment versprechen wir uns durch Aufklärung und Kooperationen mit Ärzten und Kliniken mehr Sicherheit durch wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse.

Das Herz ist doch auch ein Muskel. Warum wird das Herz von den elektrischen Impulsen der Elektromyostimulation nicht beeinflusst?
Prof. Dr. Kemmler: Wie jeder Muskel kontrahiert sich auch der Herzmuskel, wenn elektrische Signale die Muskelfasern über eine gewisse Schwelle depolarisieren. Auf diese Weise wird über das autonome Reizleitungssystem das Herz zur rhythmischen Kontraktion gebracht. Grundsätzlich kann also auch der Herzmuskel durch externe Ströme beeinflusst oder gestört werden, wie dies bei einem Stromunfall oder bei einer Wiederbelebung mit einem Defibrillator der Fall sein kann. Im Gegensatz zur Steckdose oder einem Defibrillator, welche sehr hohe Spannungen und Stromstärken erzeugen, ist bei einer EMS-Anwendung die Stromstärke sehr gering und der Stromfluss regional begrenzt. Denn zur Aktivierung der Skelettmuskulatur sind extrem geringe Stromstärken ausreichend. Der Haupteffekt bei der Elektromyostimulation mit niederfrequenten Strömen besteht in der Aktivierung der kleinen motorischen Nervenäste in der Nähe der Elektroden. Werden diese durch den externen Strom über eine bestimmte Schwelle depolarisiert, so erzeugen die Nerven ein Aktionspotential, welches sich selbsttätig in Richtung Muskelfasern fortsetzt und diese aktiviert. Dadurch, dass der externe Strom die körpereigene physiologische Erregungsleitung „anstößt“, wird die Muskulatur auch in der Tiefe aktiviert und zu einer kräftigen Kontraktion angeregt. Es tritt dabei aber kein relevanter Stromfluss außerhalb der Skelettmuskeln durch den Brustkorb zum Herzen auf. Dennoch stellen Herzrhythmusstörungen und insbesondere Herzschrittmacher eine Kontraindikation dar, die aus Gründen der Vorsicht strikt eingehalten werden sollte. Die positiven kardiologischen Auswirkungen eines medizinischen EMS-Trainings wurden in einer Studie im deutschen Herzzentrum in Bad Oeynhausen wissenschaftlich belegt.

Funktionelles Training gilt seit einigen Jahren als hocheffektive Methode, um Fitness- und Gesundheitsziele schnell und effektiv zu erreichen. Wie sehen Sie hier den Zusammenhang/die Abgrenzung zum EMS-Training?
Prof. Dr. Kemmler: Der Vergleich ist tatsächlich interessant: Funktionelles Training wird ja oft als das exakte Gegenteil zum EMS-Training dargestellt, da Übungen mit komplexen Bewegungen über mehrere Gelenke und Muskelgruppen im Mittelpunkt stehen, während für EMS, zumindest in der Vergangenheit, immer der Aspekt der Statik und nicht der Funktionalität im Raum stand. Nun wird modernes und insbesondere therapeutisches EMS-Training selten statisch, sondern überwiegend dynamisch appliziert. Gerade Therapeuten bevorzugen bei ihrem individuellen EMS-Training alltagsrelevante Bewegungen über mehrere Gelenke und soweit möglich großer Amplitude. Um die nötige überschwellige Intensität zu generieren, bedient sich das klassische funktionelle Training häufig unterschiedlicher Zusatzbelastungen. Beim EMS-Training wird die Intensität primär über den Stromimpuls geregelt. Letzter Aspekt trägt zu einer günstigeren orthopädischen Verträglichkeit und geringeren Verletzungsgefahr, besonders bei Ungeübten und/oder athletisch weniger Vortrainierten, bei. Aspekte wie geringes zeitliches Budget, Gesundheitsorientierung/gesundheitliche Limitationen, geringe Affinität zu konventionellem Training und exzellent dosierbare Intensitätssteuerung sprechen in diesem Zusammenhang für ein therapeutisch angeleitetes EMS-Training.

Wer ist aus Ihrer Sicht die tatsächliche Zielgruppe für ein Ganzkörper-EMS-Training?
Prof. Dr. Kemmler: Durch das besonders wirbelsäulen- und gelenkschonende Training ohne Schwer- und Druckbelastungen ist das EMS-Training schon frühzeitig und parallel zu einer krankengymnastischen Einzelbehandlung einsetzbar. Die Kombination mit den oben bereits erwähnten alltagsrelevanten funktionellen Übungen verschafft uns eine unerschöpfliche Zielgruppe, die auch im zeitlichen Einsatz unbegrenzt ist. Unter den Vorgaben vom „Leichten zum Schweren“ und vom „Einfachen zum Komplexen“ sprechen wir sowohl alt als jung, trainiert oder untrainiert sowie gesund oder erkrankt/verletzt an. Das EMS-Training ist somit mindestens ebenso umfassend applizierbar wie ein konventionelles Krafttraining. In unserer Forschungsgruppe haben wir uns aktuell zentral auf muskuloskeletale und kardiometabolische Erkrankungen und Konditionen (meist) höheren Lebensalters spezialisiert. Gerade in letzter Zeit tun sich mehr und mehr andere Zielgruppen und Anwendungsgebiete auf. Über einen Forschungsverbund mit anderen wissenschaftlichen und medizinischen Einrichtungen werden wir die EMS-Forschung weiter vorantreiben, wichtige und sinnvolle Anwendungsgebiete identifizieren und in der Zukunft gemeinsam evaluieren. Ich denke, die EMS-Forschung wird sich in den nächsten Jahren international prominenter entwickeln, so dass wir noch spannende Forschungsergebnisse zu diesem Thema erwarten dürfen.

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miha bodytec - Impulse für eine gesunde Zukunft!

Know-How

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miha bodytec entwickelt und produziert seit 2007 hochwertige Ganzkörper-EMS-Technologie in Deutschland. Mit wissenschaftlich belegter Wirksamkeit und weltweit führend im Bereich der Ganzkörper-EMS bietet das Unternehmen innovative Lösungen für Gesundheit, Therapie und Prävention. Mit der freiwilligen Zertifizierung nach dem Medical Device Single Audit Programm (MDSAP) dokumentiert die miha bodytec GmbH, dass sie die derzeit höchsten, weltweit gültigen Qualitätsstandards der Medizintechnikbranche einhält.

Aufbauend auf über 17-jähriger Erfahrung und in Zusammenarbeit mit namhaften Forschern aus Gesundheits- und Sportwissenschaften sowie Therapeuten entwickelt und produziert das Unternehmen in Deutschland Ganzkörper-EMS-Technologie von höchster Qualität und vertreibt diese weltweit.

Das deutsche Unternehmen miha bodytec hat seit seiner Firmengründung 2007 die bis zu diesem Zeitpunkt weitge­hend unbekannte Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS) als sichere, hocheffektive und zeitoptimierte Trainings- und Therapiemethode etabliert. Mit dem Nachweis der Wirksamkeit von Ganzkörper-EMS in zahlreichen Studien ist miha bodytec überzeugt, mit der EMS-Technologie, die bei geringem Zeitaufwand und persönlicher Betreuung einen hohen Wirkungsgrad verspricht, neue Lösungen im Gesundheitsmarkt etablieren zu können. Mit dem zugelassenen Medizin­produkt miha bodytec medical existiert seit über 10 Jahren das passende Equipment zur Anwendung der EMS und nimmt durch die von miha bodytec vorangetriebene Weiterentwicklung der EMS-Geräte und Einführung di­verser technischer Innovationen auch eine zunehmende Bedeutung im medizinischen Sektor ein.

miha bodytec betreibt neben ihrem Hauptsitz, der Produktion in Deutschland, weitere Niederlassungen in den USA und England. Mit der freiwilligen Zertifizierung nach dem Medical Device Single Audit Programm (MDSAP) dokumentiert die miha bodytec GmbH, dass sie die derzeit höchsten, weltweit gültigen Qualitätsstandards der Medizintechnikbranche einhält.


Philosophie

Gesundheit neu denken - für einen starken, mobilen und gesunden Körper bis ins hohe Alter.

miha bodytec kombiniert die Erfahrungen der bewährten Elektrotherapie als passive Behandlungsmethode mit einer aktiven Komponente für den ganzen Körper und schafft so ein zeitgemäßes und nachhaltiges Anwendungskonzept für Therapie und Prävention: Die Ganzkörper-Elektromyostimulation.

Damit wird den gesundheitlichen Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft und einem zunehmend sitzenden Lebensstil begegnet. Mit EMS-Training erschließt sich dem Gesundheitsmarkt eine Methode, die von Jung bis Alt einen starken Präventivansatz verfolgt und die in zahlreichen unterschiedlichen Einrichtungen Einsatz findet.  Neben dem nicht-spezifischen Rückenschmerz, der Sarkopenie und dem Muskelschwund im Alter erweitert sich das Einsatzspektrum kontinuierlich auch auf weitere medizinische Indikationen.

Als marktführender Hersteller von Medizinprodukten für den Einsatz der Ganzkörper- Elektromyostimulation liegt miha bodytec eine sichere Anwendung und damit eine positive Verbreitung der Technologie besonders am Herzen! Daher arbeitet das Unternehmen partnerschaftlich mit einer Vielzahl von Akteuren der Gesundheitsbranche zusammen und steht in engem Austausch mit Wissenschaft und Forschung sowie zahlreichen Anwendern aus der Praxis.

Auf Basis dieser Erfahrungen gelingt es, die EMS-Technologie für den wirksamen und sicheren Praxiseinsatz zur Verfügung zu stellen und täglich weiterzuentwickeln. Das Engagement dient der Gesunderhaltung einer zukunftsorientierten Gesellschaft – mit einem innovativen Ansatz, der für Effizienz, Sicherheit und Effektivität steht.

Produkte und Support

Die Produktpalette von miha bodytec ist für den langfristigen und wartungsarmen Dauerbetrieb im Gesundheitsmarkt konzipiert und als Medizinprodukte zertifiziert.  Ebenfalls erfüllen die miha bodytec EMS-Systeme die Vorgaben der Safety-First-Leitlinien der Wissenschaft sowie der DIN-Norm 33961-5 für die EMS-Anwendung.  Durch den obligatorischen Haltegriff, die aufwendige magnetische Drehregler-Technology und die konsequente Umsetzung einer Single-User-Bedienung wird dabei die maximale Anwendersicherheit erreicht.

Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Lösungen, zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse seiner Kunden. Das miha bodytec Team unterstützt Betreiber von EMS-Studios, Physiotherapiepraxen, Rehabilitationszentren und Wellness-Einrichtungen dabei, ihre Angebote optimal zu gestalten.

Die kostenlosen Erstberatungen vor Ort bieten Ihnen als Inhaber und Mitarbeiter die ideale Gelegenheit, die Technologie rund um die Ganzkörper-EMS und ihre Einsatzmöglichkeiten kennenzulernen und auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft zu bleiben.

www.miha-bodytec.com

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Ausblick: Medizinische EMS in der Onkologie

Perspektiven

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EMS-Training in der Onkologie bietet Krebspatienten eine innovative Ergänzung zur Bewegungstherapie. Es ermöglicht effektiven Muskelaufbau und gelenkschonendes Krafttraining, selbst während der Therapie. Erste Erfahrungen zeigen Potenzial für die Vorbereitung auf Operationen und den Kampf gegen Gewichts- und Muskelmassenverlust (Kachexie).

Im November 2012 gründeten das Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln Bonn, die Uniklinik Köln und die Deutsche Sporthochschule Köln ein bewegungstherapeutisches Trainingszentrum ausschließlich für onkologische Patienten.

Früher galt für Krebspatienten: möglichst schonen und wenig Belastung. Das ist mittlerweile überholt. Heute sind Mediziner und Wissenschaftler von einem positiven Zusammenhang von körperlicher Aktivität und der Verfassung bzw. Psyche von Krebserkrankten überzeugt. Auf ca. 110 Quadratmetern werden Krebspatienten durch erfahrene und speziell qualifizierte Therapeuten im Rahmen der Versorgung aber auch von wissenschaftlichen Studien trainiert.

Das Besondere an der Onkologischen Trainingstherapie in Köln: Mediziner, Psychologen und Sportwissenschaftler arbeiten unter einem Dach zusammen, und zwar dort, wo die Patienten auch medizinisch betreut werden.

Seit gut einem Jahr kommt neben klassischen Kraft- und Ausdauergeräten auch ein medizinisches EMS-Gerät von miha bodytec zum Einsatz. Prof. Dr. Freerk Baumann zeigt Perspektiven auf:


Funktioniert ein EMS-Training mit Krebspatienten?

Unsere ersten Erfahrungen mit einem Ganzkörper-EMS-Training bei onkologischen Patienten deuten an, dass das Training nicht nur gut umsetzbar sondern auch effektiv im Kraft- und Muskelaufbau ist und damit eine sinnvolle Ergänzung zu herkömmlichen Trainingsmethoden darstellen kann. Das Training ließ sich sehr gut umsetzen bei Patienten vor oder nach abgeschlossener onkologischer Therapie, war aber auch für Patienten unter akuter medizinischer Therapie, wie Chemotherapie oder Bestrahlung möglich. Natürlich bedarf es insbesondere unter akuter Therapie besonderer onkologiespezifisch ausgebildeter Trainer, um auf mögliche Kontraindikationen und Einschränkungen durch die Erkrankung oder Therapie (z. B. niedrige Blutwerte) eingehen zu können. Darüber hinaus ist ein stetiger Dialog mit den Patienten vor, während und nach dem Training obligatorisch.

Das Training an sich sollte in einer 1:1-Betreuung laufen, da onkologische Patienten sehr unterschiedliche Voraussetzungen und Einschränkungen mitbringen. Für ein optimal effektives Training sollten Intensitäten, Übungen und Umfang personalisiert werden. Wir haben festgestellt, dass Patienten im ersten Training mit einem gesunden Maß an Vorsicht an diese neue Trainingsmethode herangehen, sich aber bereits während der ersten Trainingseinheit an die Stromapplikation gewöhnen. So können und sollten die Stromimpulse frühzeitig durch alltagsnahe und funktionale Bewegungen begleitet werden. Bereits beim zweiten Training waren die initialen Hemmungen vor höheren Intensitäten der Strompulse bei vielen Patienten gelöst und die gewünschten Trainingsbereiche zum Muskelaufbau konnten erreicht werden. Das ist ein Vorteil gegenüber vielen herkömmlichen Trainingsformen, wo oftmals zuerst eine ausreichende Bewegungsqualität hergestellt werden muss, um sicher in höheren Intensitäten arbeiten zu können. Beim EMS-Training erfolgt die Regulation der Intensitäten über die Stromapplikation und wird dem Patienten daher passiv zugeführt, was bedeutet, man könnte theoretisch auch ohne besondere Vorkentnisse bereits sehr schnell in hohen Intensitäten trainieren, zumindest was das Muskel- bzw. Kraftaufbautraining angeht. Hier sehe ich auch den primären Ansatzpunkt des EMS-Trainings in der Onkologie. Ein effektives und zeitsparendes Krafttraining, das keiner besonderen Vorkenntnisse seitens der Krebspatienten bedarf. Zudem kann – je nach Ausführungsform – das Training gelenk- und knochenschonend durchgeführt werden, was in der Onkologie im Rahmen von Osteoporose, bruchgefährdeten Knochen und chronischen Gelenkschmerzen von hoher Relevanz sein kann. Für ein Ausdauertraining über EMS-Applikationen sehe ich bisher keinen Ansatzpunkt, da es für mich keine erkennbaren Vorteile zu herkömmlichen Methoden gibt.


Perspektive EMS-Training in der Onkologie

Ich halte das EMS-Training für eine sinnvolle Ergänzung und Erweiterung des bewegungstherapeutischen Repertoires in der Onkologie. Wahrlich eignet sich das EMS-Training nicht für jeden, jedoch gibt es einige Situationen, in denen ein EMS-Training besonderes Potenzial aufweist. Zum einen ist zukünftig zu klären, ob ein EMS-Training effektiver gegenüber einem herkömmlichen Krafttraining ist, um Muskelkraft und -masse zu erhalten bzw. aufzubauen. Der Tumor assoziierte Gewichts- und Muskelmassenverlust (Kachexie) verläuft oftmals rapide und ist schwierig zu behandeln. Ein multimodales Vorgehen mit einem intensivem Krafttraining bei initialem Gewichtsverlust könnte einen Fortgang einer Kachexie eventuell verlangsamen oder aufhalten, gerade durch die schnell zu erreichenden hohen Intensitäten eines EMS-Trainings zum Kraft- und Muskelerhalt bzw. -aufbau. Ein weiteres Potential des EMS-Trainings könnten kurzfristige Interventionen über einen Zeitraum von 2-3 Wochen sein. Das ist oftmals der Zeitrahmen zwischen Diagnosestellung und Therapiebeginn und bietet die Möglichkeit, ein Aufbautraining durchzuführen, um die Patienten bestmöglich für eine Operation oder Chemotherapie vorzubereiten. Hierzu eignen sich ebenfalls schnell zu erlernende und effektive Trainingsmethoden wie das EMS-Training. Diese ersten Eindrücke müssen natürlich noch durch hochwertige Studien aufgezeigt werden. Unsere ersten Erfahrungen zeigen hier jedoch bereits erste positive Tendenzen. Das EMS-Training kann in meinen Augen also bewährte Trainingsmethoden nicht ersetzen, bietet aber eine innovative Ergänzung zum bestehenden bewegungstherapeutischen Kontingent in der Onkologie.

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EMS mit Fokus auf Senioren - Neue Zielgruppen erschließen

Perspektiven

Lesedauer: 5 Minuten | Aufrufe: 70

Ganzkörper EMS-Training bietet Senioren eine sichere, gelenkschonende und effektive Trainingsoption. Studien zeigen positive Effekte auf Muskelmasse, Funktion und Gesundheit. Erfahren Sie mehr über seniorenspezifische Vorteile und Richtlinien.

EMS-Training speziell für Senioren? Spezifische Angebote oder eine gezielte Ansprache für die Zielgruppe Senioren gibt es bislang kaum. Prof. Dr. Wolfgang Kemmler vom Institut für Medizinische Physik an der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) Erlangen-Nürnberg wirft die Frage auf, warum das so ist. Die Trainingsmethode Ganzkörper-EMS und die Zielgruppe Senioren passen nämlich auch unter der Lupe der Wissenschaft perfekt zusammen.

„Lieber Herr Kemmler“, sagte die alte Dame auf der Informationsveranstaltung unserer Bewegungsstudie, „jetzt habe ich 50 Jahre keinen Sport mehr betrieben, dann fange ich mit 70 Jahren auch nicht mehr damit an.“ Noch klarer kann die fehlende Bereitschaft und Einsicht einer Vielzahl von „sport-abstinenten“ Senioren, ein regelmäßiges und intensives Körpertraining zu beginnen, nicht in Worte gefasst werden. Der Hinweis, dass ein Körpertraining in jedem Lebensalter effektiv wirkt, wird meist mit Einwänden wie Zeitknappheit, Scham, Schwitzen/Anstrengen, geringer Leistungsfähigkeit, Gelenkschmerzen und fehlender individueller Betreuung „abgebügelt“ – interessanterweise spielt der finanzielle Aspekt nur in seltenen Fällen eine Rolle.


Option für Senioren: Ganzkörper-EMS

Insofern erscheint die Ganzkörper-Elektromyostimulation (WB-EMS) zumindest im derzeit empfohlenen Setting einer engen Betreuung [1], als zeiteffektive, diskrete, gelenkschonende und sichere Option für den älteren, wenig sport-affinen Menschen, eigenverantwortlich Gesundheit und Leistungsfähigkeit positiv zu beeinflussen. Hinzu kommt, dass auch wissenschaftliche Kritiker des WB-EMS grade wenig trainierte, leistungsschwache Personen als geeignetes Kollektiv für das WB-EMS ansehen, eine Einschätzung, die durch eine Vielzahl von Untersuchungen mit älteren Menschen und überwiegend positivem Untersuchungsergebnis [2] bestätigt wird.


Studienlage mit durchweg positiven Ergebnissen

Möchte man die Effektivität einer WB-EMS Anwendung auf Risikofaktoren und Erkrankungen höheren Lebensalters bewerten, so liegen bereits eine ganze Anzahl von evidenzbasierten Untersuchungen im Spannungsfeld vor. Als „resistance-type exercise“ wirkt WB-EMS naturgemäß besonders prominent auf muskuläre Größen ein (Übersicht in [3]). Fokussiert man zunächst auf die Muskelmasse, so zeigen sich neben dem Einfluss auf Muskelfunktion auch eine zentrale Bedeutung im Bereich Grundumsatz [4], höhere Kapillarisierung und maximale Sauerstoffaufnahme [5] und Thermoregulation [6, 7]. Da die Muskelmasse den höchsten Beitrag zum Grundumsatz liefert, spielt die Muskelmasse im Bereich der Adipositas [8] bzw. der  Sarcopenic Obesity [9] eine wichtige Rolle. Mehrere Untersuchungen mit älteren Menschen(Übersicht in [3]) zeigen eine signifikante Erhöhung der Muskelmasse im Bereich eines HIT-Krafttrainings [10]. Eine begleitende Proteingabe im Bereich von 1,5-1,7 g/d/kg Körpergewicht verstärkt diesen WB-EMS induzierten Effekt möglicherweise nochmals deutlich [12, 13]. Auch im für den älteren Menschen besonders relevanten Bereich der Muskelfunktion weisen WB-EMS Konzepte mit adjuvanten leichten Bewegungsformen einen hochrelevanten Einfluss auf die Muskelfunktion (Übersicht in [3] auf. Bezogen auf die dynamische Maximalkraft konnten Veränderungen der Kraft im Bereich von 15-25 % nach 12-16 wöchiger WB-EMS Applikation (1,5 x 20 min/Wo.) nachgewiesen werden, die bezogen auf die Kraft der Hüft- und Kniestreckmuskulatur nur leicht unter den korrespondierenden Effekten einer HIT-RT Intervention liegt [10]. Angesichts der sehr positiven Effekte auf die Muskulatur, ist die Wirkung eines WB-EMS Trainings auf die Knochendichte als Surrogat der Frakturwiderstandsfähigkeit weniger prominent [14]. Gleichwohl können u. E. nach in diesem Spannungsfeld positive Daten [14] im Bereich der Ganzkörper-Vibration erwartet werden [15].

Neben muskuloskeletalen weisen auch Größen, die mit kardiometabolischen Risikofaktoren und Erkrankungen korrelieren, günstige Veränderungen nach WB-EMS Applikation auf [3]. Besonders prominent sind die Auswirkungen auf die gesamte und abdominale Fettmasse. Fast alle vorliegenden Untersuchungen weisen dabei eine Reduktion des Gesamtkörperfetts nach, die etwas höher liegt als die Erhöhung der Muskelmasse [3]. Neben klassischen kardiometabolischen Risikofaktoren (Blutdruck, Blutfette, Glucose) zeigen einige WB-EMS Untersuchungen [17-19] ebenfalls Effekte bei herzinsuffizienten Personen bis hin zu einer höher Auswurfleistung [17, 18].


Hohe Akzeptanz

Zudem zeigten die vorliegenden Untersuchungen mit älteren Menschen keine nennenswerten „unerwünschten“ Nebenwirkungen [3]. Nennenswert ist ebenfalls, dass die Akzeptanz des WB-EMS Trainings durch die Senioren, zumindest in einem eng begleiteten Setting, sehr hoch ist.


Ein ideales und wirksames Tool für ältere Menschen

Insofern erscheint WB-EMS als ideales  „Tool“ für ein gesundheitsorientiertes Training des älteren Menschen. Allerdings sind für ein erfolgreiches EMS-Training bei Senioren einige Punkte in besonderem Maße zu beachten. Besonders wichtig für die Anwendung von WB-EMS innerhalb der oft fragilen Gruppe älterer Menschen mit geringem Körpergefühl und fehlender Referenz für Belastungsreize ist die Frage nach Sicherheit und Verträglichkeit.

Eine konsequente Überprüfung und Anwendung von Ausschlusskriterien und medizinischen Kontraindikationen ist dabei obligat. Bei Senioren, die eine ärztliche Freigabe für ein EMS-Training möchten, kann auch der überwiegend nicht WB-EMS kundige Hausarzt über einen Informationsflyer mit Link zu zusätzlichen neutralen Informationsmöglichkeiten in die Lage versetzt werden, eine belastbare Entscheidung pro oder contra WB-EMS zu treffen. Kooperationen zwischen Ärzten und EMS-Anbietern erleichtern die ärztliche Entscheidung durch die Kenntnis der Qualifikation der Einrichtung und deren Personal.


Richtlinien für sichere EMS-Anwendung

Daneben halten wir die Anwendung der WB-EMS Richtlinien [1] nicht nur, aber ganz besonders für Senioren für absolut verbindlich. Zentrales Moment der Richtlinien ist eine sehr enge Betreuung, bei der maximal zwei Übende von einem Therapeuten betreut werden. Ältere weder sport- noch technikaffine Menschen profitieren von dieser sehr engen Betreuung und Interaktion ganz besonders. Insofern ist ein möglichst enger Betreuungsschlüssel nicht nur hinsichtlich der Sicherheit sondern auch der Effektivität ein absolutes Qualitätskriterium.


Großes Potenzial mit hohem Nutzen

Fasst man das sehr hohe Potential und die Besonderheiten eines WB-EMS Trainings mit Senioren abschließend zusammen, verwundert es, dass seniorenspezifische Angebote oder zumindest eine seniorenspezifische Adressierung des bestehenden, z. T. definitiv qualitativ hochwertigen Angebots im gesundheitsorientierten WB-EMS derzeit kaum eine Rolle spielen.

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Vom Experiment zur Evidenz: Ganzkörper EMS-Training

Know-How

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Elektromyostimulation (EMS) nutzt elektrische Impulse zur gezielten Muskelkontraktion. Vom historischen Einsatz durch Luigi Galvani bis hin zur modernen Ganzkörper-EMS verbindet die Methode Wissenschaft und Effizienz. Sie ermöglicht ein intensives, zeitsparendes Training durch die Aktivierung aller großen Muskelgruppen und wird sowohl im Leistungssport als auch in der Rehabilitation eingesetzt.

Die elektrische Stimulation der Muskulatur führt zu einer unwillkürlichen Kontraktion der aktivierten Muskelfasern. Diesen Zusammenhang erkannte schon Luigi Galvani im 18. Jahrhundert bei seinen frühen Versuchen an Froschschenkeln. Er nutzte unter anderem die Elektrizität von Gewitterblitzen, um die Froschmuskulatur zur Kontraktion zu bringen (Bresadola, 1998). Die Nervenfasern der Froschschenkel verband er dafür mit einer Art Blitzableiter. Glücklicherweise ist man bei der heutigen Form des EMS-Trainings nicht mehr auf die Lichtbögen zwischen Wolken und Erde angewiesen, deren elektrische Energie bei mehreren Milliarden Joule liegt.

Die im 19. Jahrhundert entworfenen ersten mechanischen Stromgeneratoren zur Ansteuerung lokaler Muskelbereiche dienen bis heute als Vorbild moderner Elektrostimulation. Nach der Jahrhundertwende stellten namhafte Forscher mit ihren Untersuchungen zur Wirkung auf das Nerven- und Muskelsystem sowie der Festlegung einer Terminologie zur Elektrostimulation die Grundgesetze der Elektrostimulation auf.


Wirksamkeit auf Basis der physiologischen Muskelkontraktion

Die quergestreifte Skelettmuskulatur gewährleistet die Stütz- und Zielmotorik des Menschen. Ihre Kontraktion erfolgt – im Gegensatz zur glatten Muskulatur – willkürlich über einen zerebrospinalen Nervenimpuls. Dieser wird als Aktionspo­tential vom zentralen Nervensystem über das Rückenmark und die Nervenfasern an die α-Motoneurone weitergeleitet. Das Aktionspotential löst an den motorischen Endplatten der zu dem jeweiligen α-Motoneuron gehörigen Muskelfa­sern (motorische Einheit) die Freisetzung des Neurotransmitters Acetylcholin aus. Acetylcholin bindet an seine Rezep­toren auf der postsynaptischen Membran und führt über ein Endplatten-/Aktionspotential zur Öffnung von spannungsabhängigen Calciumkanälen und damit zur Auslösung der Kontraktion. Die Kontraktion erfolgt durch die Interaktion der Myofilamente Aktin und Myosin, die durch ein „Vorbeiglei­ten“ eine Verkürzung der Sarkomere (kleinste kontraktile Einheit des Mus­kels) und im Gesamtgeschehen eine Muskelkontraktion bewirken[1, 2].

Auch die Ganzkörper Elektromyostimulation (EMS) basiert auf der Auslö­sung einer Muskelkontraktion über einen elektrischen Impuls. Dieser Im­puls wird extern über Elektroden übermittelt, die im Rumpfbereich und den proximalen Extremitäten an­gebracht werden. Die abgegebenen elektrischen Impulse sind niederfre­quent (i.d.R. 85 Hz), lösen eine kurze Muskelzuckung aus und führen durch wiederholte Abgabe der elektrischen Impulse zu einer Kontraktion des be­troffenen Muskels [3]. EMS-Training wird individuell maßgeschneidert in einer 20-minütigen Anwendung einmal pro Woche (maximal alle 4 Tage) unter einer persönlichen Betreuung (1:1, maximal 1:2) durchgeführt. Zu Be­ginn der Anwendung ist die Identifizierung und schrittweise Annä­herung der individuellen Intensitätstoleranz der Impulsstärke erforderlich.


Die moderne Form der Elektrotherapie

Elektromyostimulation wird bereits seit vielen Jahren im Trainingsbereich und Leistungssport sowie lokal in der rehabi­litativen und physikalischen Therapie eingesetzt. Im Gegensatz zu der lokalen Anwendung, bei der der koordinative Reiz fehlt und die trainierte Kraft im Alltag nur schwer umgesetzt werden kann, kombiniert das Ganzkörper EMS-Training die extern ge­triggerte Muskelkontraktion mit willkürlichen Muskelkontraktionen. Die zusätzlichen Übungen können isometrisch oder dynamisch ausgeführt werden und verstärken den Wirkungsgrad der Methode[3]. Damit macht sich die Ganzkörper-EMS vorteilhafte Elemente aus der konventionellen Elektromyostimulation zunutze und verbindet diese als Ganzkörper-Maß­nahme zu einem innovativen Konzept: Durch simultanes Aktivieren von Agonisten, Antagonisten und tiefer gelegenen Muskelgruppen kann die Muskulatur intensiver und ausdauernder trainiert werden. Die Aktivierung aller großen Muskelgruppen verhindert einseitige Belastungen und muskuläre Dysbalancen und bietet eine effektive und zeitsparende Möglichkeit des muskulären Aufbaus sowie der muskuloskelettalen Stabilisation in Prävention und Therapie.

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Ganzkörper EMS-Training: Kontraindikationen

Wissenschaft

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Ganzkörper-Elektromyostimulation (EMS-Training) ist ein hochintensives, zeiteffizientes Training, das alle großen Muskelgruppen stimuliert. Der Text erläutert die Vorteile, aber auch Risiken wie Rhabdomyolyse bei unsachgemäßer Anwendung. Wichtige Kontraindikationen werden unterschieden in absolute und relative, um die Sicherheit der Anwender zu gewährleisten. Die Abklärung dieser Kriterien gemäß DIN 33961 – Teil 5 ist unerlässlich für eine effektive und gesunde Durchführung von GK-EMS.

Ganzkörper-Elektromyostimulation (GK-EMS) bezeichnet eine simultane Stimulation aller großer Muskelgruppen (durch mindestens sechs applizierte Stromkanäle) mit einem trainingswirksamen Reiz, welcher Adaptationen auslöst. Sie wird als eine hochintensive und zeiteffiziente Trainingsform sowohl in der Therapie und Prävention als auch im Freizeit- und Breiten- sowie im Leistungssport angewendet (Berger, 2021; Kemmler, Kleinöder & Fröhlich, 2020).

Bei korrekter Applikation stellt GK-EMS eine effektive sowie sichere Trainingsform dar. Aufgrund der großflächigen Anwendung und der simultanen Kontraktion großer Muskelgruppen bringt sie bei missbräuchlicher Durchführung allerdings auch ein gewisses Gefährdungspotenzial mit sich. Die supramaximale Stimulation der einzelnen Körperregionen sowie die daraus resultierende hohe metabolische Belastung für den Organismus kann zu unerwünschten Nebenwirkungen bis hin zu einer Überbeanspruchung führen, welche sich im schlimmsten Fall in einer Rhabdomyolyse (Muskelgewebezerfall) durch eine massive Erhöhung der Kreatinkinase (CK) äußert, was ein Enzym für Muskelschädigungen darstellt (Teschler et al., 2016). Eine adäquate Erhöhung der CK ist generell nach jeder sportlichen Betätigung der Fall. Eine übermäßige Erhöhung durch eine Überbelastung der Muskulatur ist allerdings ein Faktor, den es bei der GK-EMS unbedingt zu vermeiden gilt. Eine zu intensive GK-EMS-Erstapplikation hat in vergangenen Untersuchungen zu einem massiven Anstieg der CK-Werte geführt, woraus geschlossen wurde, dass vor allem die anfänglichen GK-EMS-Trainingseinheiten mit einer verringerten Intensität durchgeführt werden müssen, um den Organismus langsam an die neue Trainingsform zu gewöhnen und einer Rhabdomyolyse vorzubeugen (Kemmler, Fröhlich, Stengel & Kleinöder, 2016).

Wie bei jeder neu aufgenommenen Trainingsform sollte daher der Beginn des GK-EMS-Trainings behutsam und unter Berücksichtigung des aktuellen Gesundheitszustandes der Anwender sowie anhand professioneller Betreuung von ausgebildetem Fachpersonal erfolgen. Bei der GK-EMS gibt es – abgesehen von Aspekten der individualisierten und adäquaten Durchführung – weitere essenzielle Kriterien, welche ausgeschlossen werden müssen, bevor die erste Applikation stattfinden kann (Berger, 2022; Kemmler et al., 2019). Aufgrund der unwillkürlichen Kontraktion der Muskulatur und – bei missbräuchlicher Anwendung – dem daraus resultierenden Gefährdungspotenzial ist GK-EMS nur bedingt mit einem klassischen Kraft- oder Ausdauertraining zu vergleichen. Deswegen scheint eine Formulierung von Leitlinien zur sicheren und effektiven Durchführung von GK-EMS unabdingbar. Erste Handlungsanweisungen in Bezug auf die Anamnese, die Ersteinweisung, das Betreuungsverhältnis sowie die sichere Durchführung des Trainings wurden daher bereits 2016 veröffentlicht (Kemmler et al., 2016). Darauf aufbauend sind in den Prüfkriterien der DIN 33961 – Teil 5 weitergehende formalisierte Regelungen hinsichtlich Kontraindikationen einer GK-EMS-Anwendung aufgeführt. Diese sollen als Orientierungshilfe in der täglichen Praxisroutine dienen, indem Ausschlusskriterien für ein GK-EMS-Training definiert werden.

Bei den Kontraindikationen wird zwischen relativen und absoluten Kontraindikationen differenziert (Kemmler et al., 2019). Beim Vorliegen absoluter Kontraindikationen ist eine GK-EMS-Applikation aufgrund einer akuten Gefährdung der Trainierenden grundlegend abzulehnen, da es zu physischen Beeinträchtigungen kommen kann, welche maßgeblich gesundheitsbeeinträchtigend sind. Somit wäre eine GK-EMS-Anwendung mit zu hohen Risiken verbunden und aufgrund der Sorgfaltspflicht gegenüber Kunden/Patienten unter keinen Umständen durchzuführen.

Absolute Kontraindikationen

Die absoluten Kontraindikationen sind ebenso wie die später noch thematisierten relativen Kontraindikationen im Vorfeld des ersten GK-EMS-Trainings zu überprüfen und in einem gesonderten Anamnesebogen zu archivieren. Nach DIN 33961 – Teil 5 gelten folgende Faktoren zu den absoluten Kontraindikationen:

  • Akute Erkrankungen, bakterielle Infektionen und entzündliche Prozesse:
    Bei sportlicher Belastung kommt es zu einer erhöhten immunologischen Stresssituation des Körpers. Beim Vorliegen von akuten Erkrankungen, bakteriellen Infektionen und entzündlichen Prozessen ist der Körper schon vor dem Training erheblich geschwächt und anfälliger für weitere Infektionen, weshalb generell von sportlichen Belastungen und dementsprechend auch von einem GK-EMS-Training dringend abzuraten ist (Baum & Liesen, 1998).

  • Kürzlich vorgenommene Operationen:
    Sollte sich im Applikationsbereich der Elektroden des GK-EMS eine offene oder genähte Wunde bedingt durch eine Operation befinden, so schließt dies ein Training grundlegend aus. Ambulante Eingriffe wie z. B. die Entfernung eines Muttermals sind hiervon nicht direkt betroffen, sollte sich die Wunde nicht unmittelbar unter einer Elektrode befinden. Eine sportliche Belastung jeglicher Art sollte vermieden werden, solange die Wunde noch nicht selbstständig geschlossen ist und durch Fäden vernäht wurde. Allgemein gilt es zu beachten, dass die vollständige Genesung von der Ursache, welche die Operation erforderlich gemacht hat, vor einem GK-EMS-Training erfolgt sein muss. Zur Absicherung dient hier die Rücksprache mit dem behandelnden Arzt.

  • Arteriosklerose und arterielle Durchblutungsstörungen:
    Eine Arteriosklerose wird umgangssprachlich auch als Arterienverkalkung bezeichnet und beschreibt die Einlagerungen von Blutfetten, Blutgerinnseln, Bindegewebe und Kalk (sogenannten Plaques) an der inneren Wand arterieller Gefäße. Die betroffene Muskulatur und Organe werden in Folge durch die Verengung und Verhärtung der Arterien nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt. Im schlimmsten Fall bildet sich an den Ablagerungen ein Pfropf aus Blutplättchen (Thrombus) und es droht ein Verschluss der Arterie sowie daraus resultierend z. B. ein Herzinfarkt oder Schlaganfall (Marées, 2003). Die Auswirkungen speziell von GK-EMS auf arteriosklerotische Erkrankungen sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausreichend erforscht. Da der Krankheitsverlauf allerdings lebensbedrohlich sein kann, ist von einem GK-EMS-Training im Rahmen des hier dargestellten Krankheitsbilds unbedingt abzusehen (Kemmler et al., 2019).

  • Stents und Bypässe, die weniger als sechs Monate aktiv sind:
    Stents dienen der Stabilisierung und Weitung verengter Gefäße und sorgen als Gefäßstütze dafür, dass es nicht erneut zu einer Verengung bzw. einem Verschluss der Arterie kommt. Bypässe umgehen verengte Blutgefäße und leiten somit den Blutfluss um. Beide Verfahren stellen einen massiven Eingriff in den menschlichen Organismus dar, weswegen es vor allem in der Rehabilitationsphase wichtig ist, die Patient/-innen langsam an sportliche Betätigungen zu gewöhnen. Ein intensives Training ist also unbedingt zu vermeiden, um die neuen Strukturen nicht zu stark zu beanspruchen. Empfehlungen der deutschen Herzstiftung beinhalten ein leichtes Ausdauertraining in Form von schnellem Gehen oder die Teilnahme an einer Herzsportgruppe. GK-EMS stellt im Vergleich hierzu eine weitaus intensivere Trainingsform dar, welche den Organismus und alle an der Bewegung beteiligten Strukturen um ein Vielfaches mehr belastet. Deshalb sollte sie in der postoperativen Rehabilitation (mit einer Dauer von sechs Monaten) erst nach ausreichender Genesung sowie ärztlicher Abklärung durchgeführt werden (Albrecht & Mooren, 2018).

  • Unbehandelter Bluthochdruck:
    Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) zählt zu den maßgeblichen Risikofaktoren von kardiovaskulären Erkrankungen und ist weltweit eines der häufigsten chronischen Krankheitsbilder. Mit Erhöhung des Blutdrucks steigt das Schlaganfallrisiko sowie die Herzinfarktanfälligkeit und es entsteht ein erhöhtes Risiko für Niereninsuffizienz (Reimers & Völker, 2018). Bei eingestelltem Bluthochdruck ist eine angepasste, ärztlich abgeklärte sportliche Betätigung ohne Probleme möglich – unbehandelter Bluthochdruck muss allerdings zur Vermeidung der möglichen Folgeerscheinungen ärztlich abgeklärt werden und schließt ein sportliches Training, demnach auch GK-EMS, grundlegend aus (Predel, 2007).

  • Diabetes mellitus:
    Diabetes mellitus als Störung des Kohlenhydratstoffwechsels tritt in unterschiedlichen Ausprägungen auf und kann in Diabetes mellitus Typ 1 (absoluter Insulinmangel), Diabetes mellitus Typ 2 (Insulinresistenz sowie unterschiedliche Insulinverfügbarkeit) sowie anderweitige spezifische Diabetesformen (Endokrinopathien, medikamentenbedingte Formen etc.) unterteilt werden. In Abhängigkeit des Ausprägungsgrades der Erkrankung kann sich sportliche Betätigung positiv auf den Organismus auswirken. Durch die simultane Beanspruchung vieler großer Muskelgruppen und der daraus resultierenden hohen metabolischen Belastung kann es jedoch bei dem vorliegenden Krankheitsbild zu Komplikationen wie z. B. einer Hypoglykämie kommen. Der genaue Einfluss von GK-EMS auf den Organismus einer diabetischen Person ist zwar noch nicht abschließend geklärt, aufgrund des hohen Gefährdungspotenzials ist Diabetes mellitus allerdings als absolute Kontraindikation anzusehen (Kemmler et al., 2019).

    => Update Juni 2024: Diabetes ist keine absolute Kontraindikation mehr für EMS, sondern eine relative Kontraindikation, die eine sorgfältige Bewertung und individuelle Anpassung erfordert. Bei richtiger Anwendung und unter medizinischer Betreuung kann EMS-Training eine wertvolle Ergänzung im Umgang mit Diabetes sein.

  • Schwangerschaft:
    In Bezug auf die Gefahren einer GK-EMS-Anwendung in der Schwangerschaft liegen zum aktuellen Zeitpunkt keine wissenschaftlichen Befunde vor. Diese fehlenden Aussagen tragen allerdings zur Einstufung als absolute Kontraindikation bei, da eine fehlende Evidenz schädlicher Auswirkungen nicht gleichbedeutend mit einer sicheren Anwendung von GK-EMS in der Schwangerschaft ist. Der Schutz – sowohl der Mutter als auch des Kindes – steht an erster Stelle, weswegen ein Gefährdungspotenzial aufgrund von GK-EMS ausgeschlossen werden muss.

  • Elektrische Implantate und Herzschrittmacher:
    Elektrische Implantate und Herzschrittmacher messen die Herzaktivität mittels eines Sensors in der Herzkammer oder mit direktem Kontakt zum Herzmuskel. Bei Funktionsstörungen des Herzens kann dadurch umgehend die notwendige Gegenmaßnahme in Form eines elektrischen Impulses z. B. bei Herzkammerflimmern gegeben werden, was eine lebenserhaltende Maßnahme darstellt. Da bei GK-EMS ebenfalls mit elektrischen Impulsen gearbeitet wird und bislang keine Herstellerangaben über potenzielle Interferenzen dieser Impulse mit denen der Implantate vorliegen, kann ein negativer Einfluss des GK-EMS nicht grundlegend ausgeschlossen werden. Es besteht daher die Möglichkeit, dass die Stimulation im schlimmsten Fall das Leben der Trainierenden bedroht, weshalb elektrische Implantate und Herzschrittmacher als absolute Kontraindikation aufgeführt sind.

  • Herz-Rhythmus-Störungen:
    Nach umfangreicher Diagnostik einer vorliegenden Herz-Rhythmus-Störung kann in vielen Fällen ein Training mit adäquater Intensität eine gesundheitsfördernde Wirkung hervorrufen, was allerdings maßgeblich von der genauen Art der Erkrankung abhängig ist. Für das hochintensive GK-EMS-Training existieren bislang keine evidenzbasierten Aussagen zu einer Durchführung trotz Herz-Rhythmus-Störungen, weswegen eine Anwendung aufgrund potenzieller lebensgefährdenden Folgen auszuschließen ist (Hordern et al., 2012).

  • Tumor- und Krebserkrankungen:
    Üblicherweise wird bei Tumor- und Krebserkrankungen sportliche Betätigung sogar im hochintensiven Bereich empfohlen (Dimeo & Thiel, 2008). Zum aktuellen Zeitpunkt existieren für das GK-EMS-Training keine evidenzbasierten Aussagen zur Anwendungsgestaltung bei der vorliegenden Erkrankung. Des Weiteren gibt es keine Befunde zu potenziellem Tumorwachstum durch GK-EMS in der akuten Therapiephase, weswegen ein GK-EMS-Training auszuschließen ist. Nach Abschluss der akuten Therapiephase kann eine GK-EMS-Anwendung nach vorheriger ärztlicher Abklärung in Erwägung gezogen werden.

    => Update Juni 2024: Krebs wird heute differenziert betrachtet und nicht mehr pauschal als absolute Kontraindikation angesehen, sondern als relative Kontraindikation, die eine sorgfältige individuelle Bewertung erfordert. Voraussetzung für den Einsatz von EMS ist immer eine enge Abstimmung zwischen Patient, Arzt und Trainer, um sicherzustellen, dass das Training sicher und förderlich ist.

  • Blutungsstörung und Blutungsneigung (Hämophilie):
    Bei gestörter Blutgerinnung, die auch als Hämophilie bezeichnet wird, schließen sich Wunden verzögert und es kann zu Spontanblutungen z. B. in Form von Gelenkeinblutungen kommen. Die Wunden verschließen sich bei Betroffenen sehr viel langsamer, treten häufiger auf und können zu hohen Blutverlusten führen. Da die Auswirkungen von GK-EMS auf Blutungsstörungen bzw. Blutungsneigungen noch vollständig unerforscht sind, wird aufgrund des hohen Risikos für die betroffenen Patient/-innen ein GK-EMS-Training grundlegend ausgeschlossen (Kemmler et al., 2019).

  • Neuronale Erkrankungen, Epilepsie und schwere Sensitivitätsstörungen:
    Die unwillkürliche Kontraktion der Muskulatur erfolgt beim GK-EMS durch eine Stimulation der unter der Elektrode befindlichen Nervenfaser, welche das auftretende Signal bis in den Muskel weiterleitet. Bei epileptischen Erkrankungen bzw. einer Hypererregbarkeit von Nervenzellen (Hyperexzitabilität) könnte diese externe Stimulation bereits zu einer erhöhten Anfallsneigung führen, weshalb GK-EMS aufgrund des gesteigerten Gefährdungspotenzials kontraindiziert ist.

  • Bauchwand- und Leistenhernien:
    Als akute und schwerwiegende Verletzung des Abdomens könnte es bei einer Bauchwand- oder Leistenhernie durch körperliche Belastungen bzw. Druck- und Zugbelastungen auf die entsprechende Wunde zu einer Vergrößerung der Verletzung kommen. Dies kann einen potenziellen Austritt oder eine Beschädigung innerer Organe zur Folge haben. Hier besteht die Notwendigkeit einer direkten ärztlichen Versorgung und schließt demnach sportliche Betätigung jeglicher Art, auch GK-EMS, aus.

  • Akuter Einfluss von Alkohol, Drogen oder Rauschmitteln:
    Aufgrund der Gefahr einer massiven Schädigung des Organismus unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder Rauschmitteln ist ein körperliches Training grundlegend auszuschließen.

Relative Kontraindikationen

Relative Kontraindikationen beschreiben Indikationen, welche vor der Durchführung eines GK-EMS-Trainings fachärztlich abgeklärt werden müssen oder die Anwendung an bestimmten Körperregionen ausschließen. Sie sind keine generellen Ausschlusskriterien für ein GK-EMS-Training und lassen einen gewissen Interpretations- und Handlungsspielraum offen, was in der praktischen Umsetzung allerdings zu Unsicherheiten führen kann. Zu den relativen Kontraindikationen zählen nach DIN 33961 – Teil 5 die folgenden Faktoren:

  • Akute Rückenbeschwerden ohne Diagnose
  • Akute Neuralgien, Bandscheibenvorfälle
  • Implantate, die älter als sechs Monate sind
  • Erkrankungen der inneren Organe und insbesondere Nierenerkrankungen
  • Kardiovaskuläre Erkrankungen
  • Bewegungskinetosen
  • Größere Flüssigkeitsansammlungen im Körper, Ödeme
  • Offene Hautverletzungen, Wunden, Ekzeme, Verbrennungen
  • Einnahme bestimmter Medikamente

Die teilweise weit gefassten und nicht trennscharf formulierten relativen Kontraindikationen sollen nicht zur Abschreckung von Kunden/Patienten dienen, da Indikationen im Vorfeld mit ärztlichem Fachpersonal abgeklärt werden müssen. Vielmehr dienen sie dem Schutz: Es sollen gravierende Gesundheitsbeeinträchtigungen erfasst werden um festzustellen, ob diese einen direkten Einfluss auf die Belastbarkeit der Trainierenden haben könnten. So wird ein sicheres und effektives GK-EMS-Training gewährleistet. Erkrankungen oder Schmerzepisoden, die schon länger zurückliegen, stellen keine akuten Beeinträchtigungen dar. Die Entscheidung, ob eine ärztliche Freigabe eingefordert wird oder nicht, hängt letztendlich von der Gesamtanamnese einzelner Personen bzw. der Gesamtbeurteilung ihres Gesundheitszustands und der Einschätzung ihrer Belastbarkeit ab.

Liegen nur geringfügige oder schon länger zurückliegende Beeinträchtigungen vor, so müssen diese nicht zwingend zu einer Einstufung als relative Kontraindikation führen. Neuralgien (Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nervs) oder Bandscheibenvorfälle sind z. B. nur in der akuten Phase relative Kontraindikationen, da sie zu einer Beeinträchtigung des Funktionszustandes führen, wodurch die Durchführung der Intervention nicht uneingeschränkt möglich ist.

Relative Kontraindikationen wie Ödembildungen (Flüssigkeitsansammlung im Körper) oder Bewegungskinetosen (Schwindel bei Bewegung) stellen Symptome dar, deren Ursache ohne eine ärztliche Abklärung meist unbekannt ist. Diese Ursachen können harmlos sein; sie könnten allerdings auch ein Leitsymptom einer schwerwiegenden Erkrankung darstellen. Daher ist die fachärztliche Abklärung unabdingbar, um ein sicheres und effektives GK-EMS-Training durchführen zu können. Hierbei sollte allerdings darauf geachtet werden, dass die Abfrage potenziell vorliegender relativer Kontraindikationen den gesundheitlichen Nutzen der GK-EMS-Anwendung gegenüber den Risiken der Erkrankungen abwägt, sofern dies im Verantwortungs- und Kompetenzbereich des Trainers bzw. Therapeuten stattfindet. Das Ziel der Abfrage sollte nicht darin bestehen, gesundheitliche Beeinträchtigungen mit geringer Ausprägung zu dramatisieren, indem diese als relative Kontraindikation eingestuft werden und ein GK-EMS-Training nur nach ärztlicher Freigabe erfolgen darf.

Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Abfrage von absoluten sowie relativen Kontraindikationen gemäß DIN 33961 – Teil 5 die effektive und sichere Trainingsdurchführung unterstützt und sowohl für den Kunden/Patienten als auch für den Trainer/Therapeuten von großem Vorteil ist.

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Mobil bis ins hohe Alter mit Ganzkörper EMS-Training

Wissenschaft

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Ganzkörper-EMS-Training bietet eine effektive und zeitsparende Lösung zur Prävention und Therapie von Muskelschwund und Sarkopenie, insbesondere für ältere oder wenig sportaffine Menschen. Mit individueller Betreuung in einem 1:1- oder 1:2-Setting wird eine hohe Reizintensität erreicht, die Muskelmasse, -kraft und -funktion fördert, während es gelenkschonend und weniger belastend als traditionelles Krafttraining ist. Studien belegen die Wirksamkeit von EMS im Alter, insbesondere in Bezug auf Muskelaufbau und -erhalt.

Der Alterungsprozess des menschlichen Körpers zeigt sich nicht nur an faltiger Haut und grauen Haaren. In der Jugend und im jungen Erwachsenenalter nehmen Muskelmasse und -stärke normalerweise zu und erreichen Maximalwerte, stagnieren in der Mitte des Lebens und nehmen mit fortschreitendem Alter wieder ab.

Ganzkörper EMS-Training bietet eine einfache und wirksame Möglichkeit, bereits früh und gezielt mit dem Aufbau und Erhalt von Muskelmasse und -funktion zu beginnen, denn dies ist die Voraussetzung, um Muskelschwund im Alter oder einer Sarkopenie entgegenzuwirken. Durch Muskelerhalt und -aufbau lässt sich die Lebensqualität auf Dauer erhalten.  [4, 5].

Ausmaß und Ursachen des altersbedingten Muskelschwunds

Der Alterungsprozess ist mit einem generalisierten und fortschreitenden Verlust an Muskelmasse und -kraft verbunden. Ab dem 50. Lebensjahr nimmt die Muskelmasse um rund 1–2 % und die Muskelkraft um 1,5–5 % pro Jahr ab [1]. Der Verlust der schnellzuckenden Typ-2-Muskelfasern schreitet dabei besonders rasch voran [2]. Damit verbunden ist eine Abnahme der funktionellen Leistungsfähigkeit, was sich beispielsweise durch Schwierigkeiten beim Gehen, Aufstehen oder Tragen äußert. Die Mobilität und Selbständigkeit werden zunehmend beeintrachtigt [2].

Verantwortlich für den Muskelschwund sind eine Vielzahl an komplexen altersbedingten Prozessen, u. a.:

  • Veränderungen im Hormonhaushalt
  • Veränderungen der Muskelproteinsynthese und des -abbaus
  • Neurodegeneration
  • Zunahme entzündlicher Faktoren
  • Insulinresistenz
  • Verringerung der Anzahl und Aktivierung von Satellitenzellen
  • Oxidativer Stress

Faktoren, die den Muskelanabolismus fordern, wie der insulinähnliche Wachstumsfaktor 1 (IGF-1) oder Testosteron, nehmen ab. Faktoren, die zum Abbau der Skelettmuskulatur beitragen, wie entzündliche Zytokine, nehmen zu. Im Alter lagert sich zudem Bindegewebe und Fett vermehrt in und um die Muskeln ab [2-4].


Sarkopenie: Definition und Messmethoden

Von Sarkopenie spricht man im Allgemeinen bei einem übermäßigen, progressiven, generalisierten Verlust der Muskelmasse,-kraft und -funktion. Sarkopenie gilt heute als Skelettmuskelerkrankung, welche auf nachteiligen Muskelveränderungen beruht, die im Laufe des Lebens auftreten.

Unter Senior:innen ist Sarkopenie verbreitet, wobei die Prävalenz/Häufigkeit mit zunehmenden Alter steigt. Aber auch jüngere Menschen können daran erkranken [5, 6]. Sarkopenie gilt als „primär“ (oder altersbedingt), wenn über das Altern hinaus keine andere spezifische Ursache für den Muskelschwund erkennbar ist. Liegen andere ursachliche Faktoren vor (oder auch zusätzlich zum Altern) gilt sie als „sekundär“. Dazu zählen systemische Erkrankungen wie z. B. Krebs, endokrine, neurologische und insbesondere entzündliche Erkrankungen [5]. Zudem fordern körperliche Inaktivität, etwa aufgrund sitzender Lebensweise oder krankheitsbedingter Immobilität, sowie eine schlechte Ernährung mit unzureichender Energie- und/oder Proteinaufnahme die Entstehung von Sarkopenie[4, 5].

Folgen der Sarkopenie

Sarkopenie geht mit einer Reihe von negativen, oft schwerwiegenden, Folgen einher. Für Betroffene wird die Alltagsbewältigung zunehmend zum Problem. Sarkopenie führt zu einem erhöhten Sturzrisiko [7, 8] zur Beeinträchtigung der Mobilität [9] und einem fortschreitenden Verlust der Selbständigkeit [10] und Lebensqualität [11, 12]. Sarkopenie ist eine Hauptursache des geriatrischen Syndroms Frailty (Gebrechlichkeit) [13] und assoziiert mit Osteoporose [12], Typ-2-Diabetes [14], Herzerkrankungen [15], Atemwegserkrankungen [16] und kognitiver Beeintrachtigung [17]. Mit Sarkopenie einhergehen letztlich Behinderungen [5], Hospitalisierungen [18], Pflegebedürftigkeit [19] und eine um das 3,6-fache erhöhte Mortalitat [7].

Prävention und Therapie von Muskelschwund im Alter/Sarkopenie

Als wirksamste Intervention zur Prävention und Therapie von normalem und übermäßigem (Sarkopenie) altersbedingtem Muskelschwund gilt körperliche Aktivität, speziell Krafttraining – so auch in den Leitlinien empfohlen. Es verbessert die Muskelkraft, Muskelmasse und körperliche Leistungsfahigkeit. [4, 6]

Um eine Sarkopenie bestmöglich zu verhindern oder zu verzögern, sollte die Muskulatur in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter maximiert, im mittleren Alter erhalten und der Muskelverlust im höheren Alter minimiert werden [5, 20]. Ein regelmäßiges Krafttraining im mittleren bis ins hohe Alter kann den Muskelabbau verlangsamen, Sarkopenie vorbeugen und die körperliche Funktionsfähigkeit, Mobilität, Selbständigkeit sowie Lebensqualität langer erhalten.

Ganzkörper EMS-Training ist eine ideale Präventions- und Therapieoption bis ins hohe Alter

Nicht alle älteren Menschen sind in der Lage die vergleichsweise hohe Reizintensität, die beim Krafttraining für einen guten Muskelaufbau und -erhalt nötig ist, zu erreichen oder ein herkömmliches hoch-intensives Krafttraining durchzuführen. Ferner lehnen viele Menschen ein mehrmaliges Krafttraining pro Woche ab. Neben mangelnder Motivation und Bequemlichkeit spielt Zeitmangel häufig eine große Rolle. [21, 22]

Für diese Gruppe der wenig sportaffinen oder bereits geschwächten Menschen ist Ganzkörper EMS-Training eine attraktive und effektive Option [21, 22]. Sie überwindet die Herausforderungen und Hürden gegenüber konventionellem Krafttraining zum Muskelaufbau – von Jung bis Alt

Die Anwendung findet unter individueller Betreuung in einem 1:2- oder 1:1-Setting statt und ist mit 1-mal pro Woche ca. 20 Minuten ein zeitsparendes Verfahren, bei dem der Effekt leichter, unterschwelliger Körperübungen auf ein effektives Maß verstärkt und eine hohe Reizintensität erreicht wird. EMS-Training sorgt zudem für eine unmittelbare, kontinuierliche Rekrutierung der Typ-2-Muskelfasern [21-24]. Da keine Gewichte eingesetzt werden, ist Ganzkörper EMS-Training besonders gelenkschonend und subjektiv weniger beanspruchend.

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ganzkörper EMS zur Prävention und Therapie von altersbedingtem Muskelschwund und Sarkopenie konnte in verschiedenen Studien belegt werden. Unter anderem zeigte sich ein positiver Einfluss auf die Muskelmasse, -kraft, -funktion, die funktionelle Leistungsfähigkeit und das Bauchfett [25-29]. Auf molekularer Ebene sorgt die EMS für die Modulation von Faktoren, insbesondere IGF-1, die die Muskelproteinbiosynthese fordern, den -abbau hemmen und Satellitenzellen aktivieren [30, 31].

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Praxis

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Rita De Pippo-Albrecht, Inhaberin von tenless EMS-Studios, spricht über ihre Reise in die EMS-Branche, das erfolgreiche Rebranding ihres Unternehmens und die Anpassung des Konzepts an die Bedürfnisse der Zielgruppe 40-69 Jahre. Sie erläutert, wie sie mit individuellem Training und Kooperationen mit Medizinern den Gesundheitsmarkt anspricht und ihre Studios zukunftssicher positioniert.

Interview der fMI mit Rita De Pippo-Albrecht

Die Inhaberin zweier EMS-Studios kam als Quereinsteigerin in die Branche. Rita De Pippo-Albrecht ist Maskenbildnerin, Friseurmeisterin und Fachkauffrau mit Ausbildereignungsschein. Sie sammelte zehn Jahre Berufserfahrung in der Film- und Medienbranche als Teamleiterin. Nach diversen Ausbildungen (Fitnesstrainer-B-Lizenz) und Leadership-Seminaren in der Fitnessbranche ist sie seit 2012 Inhaberin zweier EMS-Boutique-Studios, die im März 2024 neu gebrandet wurden. An der Akademie für Naturheilkunde erwarb sie zusätzlich von 2020 bis 2022 die Fachkompetenz für holistische Gesundheit.
www.tenless.de

fMi: Sie betreiben im Großraum München zwei EMS-Studios unter dem Namen tenless. Seit wann sind Sie im EMS-Markt aktiv?
Rita De Pippo-Albrecht:
Im Jahr 2012 habe ich mit dem ersten EMS-Studio in Kooperation mit einem Studiosystem gestartet. Parallel zur Systemzugehörigkeit habe ich mir weiteres Betriebs-Know-how selbst erarbeitet und stetig an den Erfolgsfaktoren gefeilt. Gemeinsam mit meinem Team wurde das Umsetzungskonzept so in den vergangenen zwölf Jahren konsequent optimiert. Infolgedessen war die Geschäftsentwicklung der vergangenen Jahre – trotz Corona-Pandemie – durchgehend positiv und wir konnten den Umsatz fortwährend steigern.

fMi: Seit wann gibt es tenless? Aus welchen Gründen haben Sie auf tenless umgebrandet?
Rita De Pippo-Albrecht: Das Rebranding der beiden Studios erfolgte im März 2024. Dieser Schritt war die logische Konsequenz auf die Marktentwicklung der vergangenen Jahre. Die vorherige Positionierung passte nicht mehr zu den Chancen, die der Fitnessmarkt für die EMS-Boutique-Studios ganz offensichtlich bereithält. Ich habe die Lockdowns 2020 und 2021 genutzt, um mich gedanklich intensiv auf die Zeit danach vorzubereiten. Mit tenless profitieren wir vom Megatrend Gesundheit. Heute machen wir uns den demografischen Wandel gezielt zunutze. Wir haben unsere Leistungen bewusst auf den Personenkreis hin ausgerichtet, der sich vom Fitnessmarkt bisher nicht angesprochen und abgeholt fühlte. Diese Zielgruppen profitieren am meisten von den Effekten eines EMS-Trainings, legen Wert auf persönliche Betreuung und – ganz wichtig – können sich unsere Leistungen auch langfristig leisten.

fMi: Wer ist Ihre Zielgruppe und was machen Sie mit tenless heute konkret anders als früher, um diese zu erreichen?
Rita De Pippo-Albrecht: Wir fokussieren uns auf die Zielgruppe der 40 bis 69jährigen. Das ist kein Fitnesspublikum, dem es nur um Körperkult oder Muskellifestyle geht, sondern um Gesundheit, Prävention und den Erhalt der Lebensqualität. Unsere Kundinnen und Kunden sind tendenziell eher untrainiert, haben wenig Zeit und möchten ihre Freizeit nicht mit Krafttraining verbringen, das ihnen vielleicht langweilig erscheint.
Hierfür können wir rasch wirksame und sichere Lösungen anbieten. Mit nur 20 Minuten pro Woche können wir die Lebensqualität unserer Kundschaft bis ins hohe Alter erhalten. Das Training bei tenless wirkt quasi für die Muskulatur wie Zähneputzen: Führt man es regelmäßig aus, kann man Problemen vorbeugen, bevor sie entstehen. Mit Blick auf die Bevölkerungsentwicklung wird deutlich, dass die Zahl der älteren Menschen noch deutlich zunehmen wird. Das ist gut für uns. Diese Zielgruppe war auch vorher in meinen EMS-Studios präsent, der Studiobetrieb war jedoch nicht konsequent auf diese Kundinnen und Kunden hin ausgerichtet. Das machen wir heute ganz anders. Wir fokussieren uns jetzt voll und ganz auf diesen Personenkreis. Dafür habe ich die Studiogestaltung, den gesamten Workflow, das Angebot, das Training, die Kooperationspartner und die Marke  auf die Kernzielgruppe hin ausgerichtet. Die tenless-Studios sehen nun – innen wie außen – ganz anders aus. Unsere Zielgruppe nutzt zwar auch digitale Werkzeuge, ist jedoch weiterhin verstärkt offline unterwegs. Diesen Umstand machen wir uns zunutze und setzen auch verstärkt offline Maßnahmen zur Kundengewinnung ein. Das spart Kosten und lässt sich zudem leicht umsetzen. Hier haben wir in den vergangenen Jahren viel ausprobiert und zur Umstellung viele neue gut funktionierende Tools eingesetzt. Darüber hinaus setzen wir auf die Kooperationen mit Physio- und Arztpraxen in der Region. So können wir unseren Kundinnen und Kunden – bei weiterführenden Gesundheitsfragen –kompetente Ansprechpartner zur Seite stellen. Es finden auch immer mehr ehemalige Patienten dieser Praxen zu uns, die eigenverantwortlich und präventiv etwas für sich tun wollen.

fMi: Welche Tools und Maßnahmen haben sich bewährt?
Rita De Pippo-Albrecht: Wir arbeiten heute nach dem tenless-Beratungs- und Trainingsprogramm. Dieses wurde gemeinsam mit Physiotherapeuten, Ärzten und Gesundheitsexperten entwickelt. Mit steigendem Alter der Kundinnen und Kunden nehmen auch die Zipperlein zu. Da ist es wichtig, dass mein Team mit weiterführenden Gesundheitsfragen sicher und professionell umgehen kann. Unser Kunde oder unsere Kundin erhält nun immer ein individualisiertes Trainingserlebnis. Bei tenless werden zwei Personen, auch mit unterschiedlichen Trainingszielen und Leistungsniveaus, zeitgleich mit individueller Trainingsauswahl trainiert. So erhöhen wir die Kundenzufriedenheit und senken die Kündigungsquote. Darüber hinaus haben wir die Preisgestaltung angepasst. Der beliebteste Neukundentarif liegt aktuell bei 50 Euro pro Woche. Auch bei unseren Bestandskunden wurden die Preise erhöht. Das hat sehr gut funktioniert. Bei den konzeptionellen Anpassungen war mir besonders wichtig, dass sie einfach umzusetzen sind und spielerisch in den Alltag integriert werden können. Das ist uns ebenfalls gut gelungen.

fMi: Wie hat sich die Veränderung des Konzepts auf die beiden Studios ausgewirkt?
Rita De Pippo-Albrecht: Seit der Umgestaltung kommen messbar mehr Interessenten der richtigen Altersgruppe in die Studios. Call- und Walk-ins haben messbar zugenommen und es bleiben deutlich mehr Interessenten vor unseren Studios stehen. Wir hatten so viel Zulauf, dass wir bereits Ende Mai in einem Studio einen Aufnahmestopp verhängen mussten. Dort haben wir eine Warteliste aufgesetzt. Mit der Konzeptumstellung konnten wir alle Bestandskunden halten und für die neue Ausrichtung begeistern. Viele unserer Kunden gehörten ohnehin bereits zu unserer anvisierten Zielgruppe und fühlen sich im neuen Ambiente nun noch wohler. Auch für mein Team war die Umstellung ein echter Gamechanger. Heute können sie ihr Gesundheitswissen umfassend einbringen und sind nicht mehr reine Gerätebediener. Das ist wertvoll und trägt deutlich zu einer gesteigerten Mitarbeiterzufriedenheit bei. Die Neupositionierung schafft Glaubwürdigkeit bei der Kundschaft und den Interessenten, weil sich die Kernzielgruppe dadurch wirklich angesprochen und abgeholt fühlt. Heute werden wir ganz anders wahrgenommen. Und der Erfolg gibt uns recht.

fMi: Chance oder Wachstumshindernis: Wie sehen Sie die Regulierung im EMS-Markt?
Rita De Pippo-Albrecht: Zunächst fand ich die neuen gesetzlichen Regelungen um die Strahlenschutzverordnung und die Medizinprodukte-Betreiberverordnung erst einmal nervig und anstrengend. Heute bewerte ich das jedoch völlig anders. Dank der Regulierung des EMS-Marktes war es deutlich einfacher, das Vertrauen meiner Zielgruppe zu gewinnen. Gerade ältere Personen legen besonders viel Wert auf Qualität und Sicherheit. Der Einsatz von Medizinprodukten sowie der höhere Qualitätsstandard meiner Mitarbeitenden wird von unserer Zielgruppe sehr geschätzt, ja fast schon erwartet. Ich habe die neuen Regelungen auch genutzt, um mein Angebot deutlich zu professionalisieren und mich von „schwarzen Schafen“ im Markt abzugrenzen. Als weiteren Pluspunkt kann ich mich so bei Kooperationspartnern aus der Medizin wie Physiotherapeuten und Ärzten noch besser positionieren.

fMi: Das Dienstleistungsmodell EMS hängt von guten Mitarbeitenden ab. Wie kann man diese finden und halten?
Rita De Pippo-Albrecht: Die Mitarbeiter der Zukunft ticken anders. Der wertschätzende Umgang auf Augenhöhe, ein abwechslungsreicher und sicherer Arbeitsplatz sowie spannende Entwicklungschancen sind besonders wichtig. Durch die höhere Preisgestaltung kann ich meine Leute auch angemessen bezahlen. Bei tenless nehmen wir die Bedürfnisse unserer Mitarbeitenden ernst. Ähnlich wie bei den Kundinnen und Kunden werden nun auch Mitarbeitende auf uns aufmerksam bzw. lassen sich gewinnen, die den EMS-Markt bisher nicht für sich entdeckt hatten. Kein Wunder, die Arbeit im Gesundheitsmarkt der Zukunft ist krisensicher, macht Spaß und die Mitarbeitenden dürfen ihr Wissen aktiv einbringen. So entsteht echte Zufriedenheit und das wirkt sich positiv auf unsere Dienstleistungsqualität aus. Ich bin wirklich stolz auf mein Team und freue mich, dass wir unseren Kundinnen und Kunden heute echte Mehrwerte bieten können.

fMi: Ein Ausblick in die Zukunft: Sind weitere Anlagen oder Kooperationen geplant?
Rita De Pippo-Albrecht: Ja. Ich kann mir definitiv weitere tenless-Standorte vorstellen. Das Marktpotenzial ist groß. Nach der Umstellung habe ich viel Interesse und Lob, gerade von langjährigen EMS-Betreibern, erfahren. Über das positive Feedback habe ich mich sehr gefreut und fühle mich in meiner Ausrichtung bestätigt. Krisen können auch Chancen bieten. Mit tenless sind wir genau richtig positioniert und können einen wertvollen Beitrag zu mehr Lebensqualität und Gesundheit leisten. Ich freue mich darauf, die Zukunft aktiv zu gestalten.

www.tenless.de

 

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Faktencheck

EMS-Training ist perfekt für den Rücken!


In nur 20 Minuten einmal pro Woche erreicht EMS-Training eine vergleichbar starke Schmerzlinderung sowie Stärkung der Muskulatur wie der Goldstandard der Rückenschmerztherapie oder konventionelles Kräftigungstraining.


Weissenfels A et al. Comparison of Whole-body electromyostimulation versus recognized back-strengthening exercise training on chronic nonspecific low back pain: a randomized controlled study.” Biomed Res Int 2019: 5745409. 

Konrad KL et al. The effects of whole-body electromyostimulation (WB-EMS) in comparison to a multimodal treatment concept in patients with non-specific chronic back pain – a prospective clinical intervention study. PLoS ONE 2020; 15(8): e0236780.

EMS-Training ist motiverend!


EMS-Training ist eine sichere und angemessene Alternative für Menschen mit wenig Motivation oder anderen Hürden gegenüber konventionellen Trainingsformen.


Kemmler W et al. Efficacy and Safety of Low Frequency Whole-Body Electromyostimulation (WB-EMS) to Improve Health-Related Outcomes in Non-athletic Adults. A Systematic Review. Front Physiol 2018; 9: 573.

EMS-Training erhält die Lebensqualität!


EMS-Training ist eine sichere und effektive Methode zur Prävention und Therapie von altersbedingtem Muskelschwund und Sarkopenie. Studien bestätigen den positiven Effekt auf die Muskelmasse, -kraft, -funktion und funktionelle Leistungsfähigkeit.


Kemmler W et al. Whole-body electromyostimulation to fight sarcopenic obesity in community-dwelling older women at risk. Results of the randomized controlled FORMOsA-sarcopenic obesity study. Osteoporos Int. 2016; 27:3261-3270

Kemmler W, von Stengel S. Whole-body electromyostimulation as a means to impact muscle mass and abdominal body fat in lean, sedentary, older female adults: subanalysis of the TEST-III trial. Clin Interv Aging. 2013; 8:1353-1364           

Teschler M et al. Four weeks of electromyostimulation improves muscle function and strength in sarcopenic patients: a three‐arm parallel randomized trial. J Cachexia Sarcopenia Muscle. 2021; 12:843-854

Kemmler W et al. Efficacy and Safety of Low Frequency Whole-Body Electromyostimulation (WB-EMS) to Improve Health-Related Outcomes in Non-athletic Adults. A Systematic Review. Front Physiol. 2018; 9:573      

Kemmler W, Schliffka R, von Stengel S. Effects of whole-body electromyostimulation on resting metabolic rate, body composition, and maximum strength in postmenopausal women: the Training and ElectroStimulation Trial. J Strength Cond Res. 2010; 24:1880-1887            

Paillard T. Muscle plasticity of aged subjects in response to electrical stimulation training and inversion and/or limitation of the sarcopenic process. Ageing Research Reviews. Ageing Res Rev. 2018; 46:1-13

EMS-Training ist die Fitness Alternative!


EMS-Training ist eine sinnvolle Option für Menschen, die nicht an herkömmlichen Trainingsprogrammen teilnehmen können oder wollen und dennoch ihre Körperzusammensetzung und körperliche Leistungsfähigkeit lange erhalten oder verbessern möchten.


Kemmler W et al. Efficacy and Safety of Low Frequency Whole-Body Electromyostimulation (WB-EMS) to Improve Health-Related Outcomes in Non-athletic Adults, A Systematic Review. Front Physiol 2018; 9: 573.

EMS-Training: Die richtige Intensität ist wichtiger als komplexe Übungen!


Bei einem EMS-Training ist die richtige Intensität und vor allem die willentliche Eigenaktivierung der stimulierten Muskulatur unerlässlich für den Trainingserfolg. Komplexe Übungen erschweren die willentliche Aktivierung. Das Trainingsergebnis wird schlechter und die Verletzungsgefahr steigt.


Paillard T: Training Based on Electrical Stimulation Superimposed Onto Voluntary Contraction Would be Relevant Only as Part of Submaximal Contractions in Healthy Subjects, Front. Physiol. 2018; 9: 1428.

Seyri K, Maffiuletti N: Effect of Electromyostimulation Training on Muscle Strength and Sports Performance, Strength and Conditioning Journal 2011; 33: 70-75

EMS-Training: Zusatzgewichte bringen keinen Zusatznutzen!


Ein Nutzen der Kombinationen von EMS-Training mit zusätzlichen Gewichten konnte außerhalb des Leistungssports nicht reproduziert werden, im Gegenteil deuten die Ergebnisse eher auf negative Einflüsse im Sinne einer zusätzlichen Erschöpfung und damit erhöhten Überlastungsgefahr hin.


Paillard T: Training Based on Electrical Stimulation Superimposed Onto Voluntary Contraction Would be Relevant Only as Part of Submaximal Contractions in Healthy Subjects. Front. Physiol. 2018; 9: 1428.

Seyri K, Maffiuletti N: Effect of Electromyostimulation Training on Muscle Strength and Sports Performance. Strength and Conditioning Journal 2011; 33: 70-75

Wirtz N, Zinner C, Dörmann U, Kleinöder H, Mester J: Effects of Loaded Squat Exercise with and without Application of Superimposed EMS on Physical Performance. Journal of Sports Science and Medicine 2016; 15: 26-33

EMS-Training: Die Optimale Trainingshäufigkeit ist einmal pro Woche!


Bei einem EMS-Training wird die Muskulatur stärker beansprucht als bei allen anderen Sport- oder Trainingsarten. Die Belastung des Körpers lässt sich durch einen Erhöhten CK-Wert feststellen (CK=Creatinkinase). Diese Belastung erreicht erst 72 Stunden nach dem EMS-Training ihren Höhepunkt! Daher sind unbedingt mindestens 4 Tage Pause zwischen zwei Trainingseinheiten einzuhalten.


KEMMLER W, TESCHLER M, BEBENEK M, VON STENGEL S. Hohe Kreatinkinase-Werte nach exzessiver Ganzkörper-Elektromyostimulation: gesundheitliche Relevanz und Entwicklung im Trainingsverlauf. Wien Med Wochenschr. 2015; 165: 427-435. doi:10.1007/s10354-015-0394-1

Kemmler W, Fröhlich M, Ludwig O, Eifler C, Von Stengel S, Willert S, Teschler M, Weissenfels A, Kleinöder H, Micke F, Wirtz N, Zinner C, Filipovic A, Wegener B, Berger J, Evangelista A, D’ottavio S, Sara JDS, Lerman A, Perez De Arrilucea Le Floc’h UA, Carle-Calo A, Guitierrez A and Amaro-Gahete FJ (2023) Corrigendum: Position statement and updated international guideline for safe and effective whole-body electromyostimulation training-the need for common sense in WB-EMS application. Front. Physiol. 14:1207584. doi: 10.3389/fphys.2023.1207584

EMS-Training: Niemals in der Gruppe!


Ein EMS-Training erfordert die permanente Aufmerksamkeit und Interaktion eines speziell dafür ausgebildeten Trainers oder eines Physiotherapeuten. Die Ausbildung ist in Deutschland durch einen "Fachkundenachweis" gesetzlich geregelt und der Betreuungsschlüssel auf 2 Trainerende je Trainer begrenzt.


Kemmler W, Fröhlich M, Ludwig O, Eifler C, Von Stengel S, Willert S, Teschler M, Weissenfels A, Kleinöder H, Micke F, Wirtz N, Zinner C, Filipovic A, Wegener B, Berger J, Evangelista A, D’ottavio S, Sara JDS, Lerman A, Perez De Arrilucea Le Floc’h UA, Carle-Calo A, Guitierrez A and Amaro-Gahete FJ (2023) Corrigendum: Position statement and updated international guideline for safe and effective whole-body electromyostimulation training-the need for common sense in WB-EMS application. Front. Physiol. 14:1207584. doi: 10.3389/fphys.2023.1207584

Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionsierender Strahlung bei der Anwendung am Mensche (NiSV). Bundesgesetzblatt Jahrgang 2018 Teil I Nr. 4, ausgegeben zu Bonn am 5. Dezember 2018.

DIN 33961-5:2023-09 Fitness-Studio - Anforderungen an Studioausstattung und -betrieb - Teil 5: Elektromyostimulationstraining (EMS-Training)

EMS-Training ist nichts für den Hausgebrauch!


Ein EMS-Training erfordert die permanente Aufmerksamkeit und Interaktion eines speziell dafür ausgebildeten Trainers oder eines Physiotherapeuten. Da eine sichere Anwendung im privaten Bereich nicht gewährleistet werden kann, spricht sich Wissenschaft und Strahlenschutzkommission dafür aus, die private Anwendung zu verbieten.


Kemmler W, Fröhlich M, Ludwig O, Eifler C, Von Stengel S, Willert S, Teschler M, Weissenfels A, Kleinöder H, Micke F, Wirtz N, Zinner C, Filipovic A, Wegener B, Berger J, Evangelista A, D’ottavio S, Sara JDS, Lerman A, Perez De Arrilucea Le Floc’h UA, Carle-Calo A, Guitierrez A and Amaro-Gahete FJ (2023) Corrigendum: Position statement and updated international guideline for safe and effective whole-body electromyostimulation training-the need for common sense in WB-EMS application. Front. Physiol. 14:1207584. doi: 10.3389/fphys.2023.1207584

Empfehlung der Strahlenschutzkommission mit wissenschaftlicher Begründung:  
Anwendungen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder (EMF) zu nichtmedizinischen Zwecken am Menschen. Verabschiedet im Umlaufverfahren am 12. August 2019, Bekanntmachung im BAnz AT 04.03.2020 B6

EMS-Training: Hat Vorteile gegenüber konventionellen Trainingsmethoden!


Ein eng betreutes EMS-Training hat gegenüber konventionellen Trainingsmethoden einige bemerkenswerte Vorteile hinsichtlich der Effizienz und Wirksamkeit:

  • Zeiteffizienz:
    EMS-Trainiong benötigt nur 20 Minuten pro Woche, während herkömmliche Trainingsmethoden viel länger dauern, um ähnliche Ergebnisse zu erzielen.

  • Bessere kardiovaskuläre Ergebnisse:
    EMS-Training verbessert wichtige Gesundheitsindikatoren wie Cholesterinwerte, Hüft-Taillen-Verhältnis und Sauerstoffnutzung.

  • Schonung der Gelenke:
    Da elektrische Impulse Muskelkontraktionen auslösen, ist diese Methode besonders schonend für die Gelenke und daher auch für Menschen mit Gelenkproblemen geeignet.

  • Intensivere Muskelaktivierung:
    EMS -Training aktiviert mehr Muskelfasern als herkömmliches Training, was zu besseren Ergebnissen in kürzerer Zeit führt.


Jaskanwal Deep Singh Sara, Nazanin Rajai, Ali Ahmad, Logan Breuer, Thomas Olson, Wolfgang Kemmler, Takashi Nagai, Nathan Schilaty, Amir Lerman, "Physical training augmented with whole body electronic muscle stimulation favorably impacts cardiovascular biomarkers in healthy adults – A pilot randomized controlled trial," International Journal of Cardiology, Volume 419, 2025, 132706, ISSN 0167-5273,

EMS-Geräte sind unabhängig vom Verwendungszweck Medizinprodukte und unterliegen den Medizintechnik-Standards!


ICNIRP-Richtlinien: Schutzniveau für Verbraucherprodukte

Die ICNIRP-Grenzwerte gelten weltweit als Richtlinien für die Exposition gegenüber elektromagnetischen Feldern und werden in vielen Ländern und Regionen als Grundlage für nationale und internationale Vorschriften herangezogen. Ganzkörper-EMS-Geräte benötigen höhere Feldstärken und müssen die ICNIRP-Grenzwerte überschreiten, um effektiv zu sein. Deshalb können diese nicht als Verbraucherprodukte angeboten werden, da sie grundlegende Anforderungen an Produktsicherheit nicht erfüllen. Die Sicherheit der Geräte muss daher durch die Erfüllung der Medizintechnik Standards nachgewiesen und die Geräte entsprechend zertifiziert werden.

Definition von medizinischen Geräten gemäß MPBetreibV

Ebenfalls fallen EMS-Geräte durch ihre Funktionsweise (elektrische Muskelstimulation) unter die Anlage 1 der MPBetreibV und sind daher unabhängig vom Verwendungszweck rechtlich als Medizinprodukte zu betrachten. Das bedeutet, sie unterliegen den strengen Anforderungen der Medizinprodukterichtlinie und müssen entsprechend geprüft und gekennzeichnet werden, um auf den Markt gebracht und betrieben zu werden.

FDA-Klassifizierung von EMS-Geräten

In den USA müssen EMS-Geräte, unabhängig vom Einsatzbereich, die Zulassung der FDA durchlaufen. Hersteller sind verpflichtet, strenge Sicherheits-, Leistungs- und Wirksamkeitsnachweise zu erbringen. Dies gilt sowohl für medizinische als auch für Fitness- und Wellness-Anwendungen.

 


ICNIRP-Richtlinien: Guidelines for Limiting Exposure to Electromagnetic Fields (2000, 2010, 2020).

Europäische Richtlinie: Richtlinie 2013/35/EU über die Mindestvorschriften zum Schutz der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer vor Gefährdungen durch physikalische Einwirkungen (elektromagnetische Felder).

Produktsicherheitsrichtlinie: Richtlinie 2001/95/EG über die allgemeine Produktsicherheit.

MPBetreibV: Medizinprodukte-Betreiberverordnung, Anlage 1 (Deutschland).

EU-Medizinprodukteverordnung (MDR): Verordnung (EU) 2017/745 über Medizinprodukte.

FDA-Leitliniendokument: Class II Special Controls Guidance Document: Electrical Muscle Stimulators.

FDA-510(k)-Prozess: Anforderungen der Premarket Notification (510(k) Process).

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