Medizinisches EMS-Training bei Rückenschmerzen

Wissenschaft

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Nicht-spezifische Rückenschmerzen sind weit verbreitet und oft chronisch. Medizinisches EMS-Training bietet eine zeiteffiziente, gelenkschonende Lösung zur Behandlung und Prävention durch gezielte Stärkung der Rumpfmuskulatur – wirksam in nur 20 Minuten pro Woche.

Nicht-spezifische Rückenschmerzen treten besonders häufig in Ländern mit hohem Einkommen und vermehrt sitzendem Lebensstil sowie wenig Bewegung im Alltag auf [1, 2]. Dadurch bauen vor allem Muskeln im Rumpfbereich ab und verlieren an Stärke und Stabilisationskraft [3].

Mit Medizinischer EMS ist eine höchst wirksame und nachhaltige Behandlung möglich. Das innovative Konzept, auf Basis einer modernen Form der Elektrotherapie, bietet eine zeiteffiziente Lösung zur Stärkung der Rumpfmuskulatur – sowohl in der Prävention als auch in der Therapie. Zahlreiche Studien zeigen eine vergleichsweise Wirksamkeit zu konventionellen Strategien zur Rückenkräftigung, so auch zu dem als Goldstandard geltenden multimodalen Behandlungsprogramm [4, 5].


Rückenschmerzen: 

Häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit und frühzeitige Berentung

Rückenschmerzen zählen zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung: So leiden rund drei Viertel aller Deutschen mindestens einmal im Leben unter Rückenschmerzen [6]. Bei 70–80 % der Rückenschmerzen handelt es sich um Schmerzen im unteren Lendenwirbelbereich (lumbale Kreuzschmerzen, low back pain (LBP)) [7]. Die Beschwerden betreffen mehr Frauen als Männer und vorwiegend Personen im mittleren Lebensalter zwischen dem 40. und 69. Lebensjahr [7].

Da Rückenschmerzen der häufigste Grund für eine Arbeitsunfähigkeit und nach psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen die zweithäufigste Ursache für eine frühzeitige Berentung sind, sind auch die ökonomischen Auswirkungen beträchtlich[6]. Entsprechend ihrer Ursache werden Rückenschmerzen in spezifische und nicht-spezifische Rückenschmerzen eingeteilt. In 80 % der Fälle liegen nicht-spezifische Rückenschmerzen vor, die es von Rückenschmerzen aufgrund einer spezifischen Ursache wie u. a. Bandscheibenvorfällen, Infektionen, Frakturen oder Tumoren mit einer gezielten Anamnese und einer körperlichen Untersuchung abzugrenzen gilt. Liegen weder eine neurologische Begleitsymptomatik noch extravertebragene Ursachen oder sogenannte „Red Flags“ (Warnsignale) vor, kann die Diagnose nicht-spezifischer Rückenschmerz gestellt werden [6].


Therapie: 

Medizinische EMS als Ausweg aus dem Teufelskreis

Nicht-spezifische Rückenschmerzen führen häufig zu einem Teufelskreis, der die aktive Schmerzbekämpfung behindert. Eine Chronifizierung ist dann meist die Folge. So berichten durchschnittlich zwei Drittel der Betroffenen (42–75 %) von persistierenden Beschwerden nach 12 Monaten. Dementsprechend ist die Vermeidung der Chronifizierung erklärtes Therapieziel bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen. Als Risikofaktoren für eine Chronifizierung gelten sitzende Tätigkeit, geringe körperliche Kondition, Stress, Rauchen und Übergewicht aber auch psychosoziale, arbeitsplatzbezogene oder iatrogene Faktoren[6]. Die Behandlung des nicht-spezifischen Rückenschmerzes erfolgt symptomatisch und orientiert sich an Qualität und Stärke der Schmerzen, am Grad der Funktionseinschränkung sowie am zeitlichen Verlauf der Beschwerden (akuter [< 6 Wochen], subakuter [6–12 Wochen] und chronischer [> 12 Wochen] nicht-spezifischer Rückenschmerz).

Neben Aufrechterhaltung der körperlichen Aktivität können initial begleitend analgetische, medikamentöse und nicht-medikamentöse Therapieoptionen wie Akupunktur, Entspannungsverfahren, Funktionstraining, manuelle Therapie, Wärmetherapie etc. angewendet werden. Auch die Evaluation und Adressierung etwaiger Risikofaktoren und die Wissensvermittlung eines gesundheitsbewussten Verhaltens spielen bei der Behandlung des nicht-spezifischen Rückenschmerzes eine wesentliche Rolle. Sollten die Beschwerden persistieren oder eine Chronifizierung drohen oder bereits bestehen, bieten nationalen und europäischen Leitlinien ein individuell auf den Patienten maßgeschneidertes, multimodales Behandlungsprogramm bestehend aus Physiotherapie, physikalischer Therapie, Psychotherapie, Beschäftigungstherapie und Edukation erfolgen [6].  Dieses Programm, das sowohl im ambulanten als auch im stationären Setting durchgeführt werden kann, gilt derzeit als Goldstandard bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen – allerdings ist es sehr kosten- und zeitintensiv.

Eine zeiteffizientere, aber laut Studiendaten vergleichbar wirksame Methode zur Behandlung von nicht-spezifischen Rückenschmerzen ist die Medizinische Elektromyostimulation (EMS).  So zeigte eine prospektive, kontrollierte nicht-randomisierte klinische Studie im Vergleich zum Goldstandard multimodaler Therapieansatz eine gleichwertige Wirksamkeit bei der Behandlung nicht-spezifischer Rückenschmerzen für Medizinische EMS – und das bei einem Zeitaufwand von nur 20 Minuten pro Woche [4].


Prävention: 

Wirksamkeit und Motivation für eine dauerhafte und ganzheitliche Verhaltensänderung

Bewegung, insbesondere Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen der Rumpfmuskulatur beugt nicht-spezifischem Rückenschmerz vor. Hierbei ist ein regelmäßiges Training essenziell, um die Muskulatur dauerhaft zu stärken [6].

Bei konventionellen Trainingsmethoden ist es notwendig, mehrmals pro Woche zu trainieren. Dies ist nicht nur zeitlich aufwändig -  es führt auch zu einer vermehrten Belastung der Gelenke und des angeschlagenen Bewegungsapparates. Mangelnde Motivation ist ein weiterer Faktor, der vor allem die Prävention von Rückenschmerzen erschwert.  

EMS-Training bietet hier eine wirksame, besonders gelenkschonende und zeiteffiziente Lösung zur langfristigen Vorbeugung – bei in verschiedenen Studien belegter Wirksamkeit – in nur 20 Minuten pro Woche [4, 5]. Die persönliche Betreuung sorgt dabei für die notwendige Motivation und Regelmäßigkeit.


Literaturverzeichnis:

  1. Hoy D et al. A systematic review of the global prevalence of low back pain. Arthritis and rheumatism 2012; (6): 2028–2037. https://doi.org/10.1002/art.34347 PMID:22231424
  2. Citko A et al. Sedentary Lifestyle and Nonspecific Low Back Pain in Medical Personnel in North-East Poland.BioMed research international 2018: 1965807. https://doi. org/10.1155/2018/1965807 PMID: 30271778
  3. Bo Andersen L et al. Association between back pain and physical fitness in adolescents. Spine 2006; 31(15): 1740–1744.
  4. Konrad KL et al. The effects of whole-body electromyostimulation (WB-EMS) in comparison to a multimodal treatment concept in patients with non-specific chronic back pain – a prospective clinical intervention study. PLoS ONE 2020; 15(8): e0236780
  5. Weissenfels A et al. Comparison of Whole-body electromyostimulation versus recognized back-strengthening exercise training on chronic nonspecific low back pain: a randomized controlled study.” Biomed Res Int 2019: 5745409
  6. Nationale Versorgungsleitlinie: Nicht-spezifischer Kreuzschmerz; Langfassung. 2. Auflage, 2017, AWMF-Register-Nr.: nvl-007
  7. Bork H. Nicht spezifischer Rückenschmerz. Orthopädie und Unfallchirurgie up2date 2017; 12(06): 625-641

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